LKW-Fahrer verursachen Chaos bei Schlägerei in Kent (GB)
Grosses LKW-Chaos in Grossbritannien: Trucker müssen sich auf das Coronavirus testen lassen, wollen aber nach Hause. Jetzt kam es zur Schlägerei.
Das Wichtigste in Kürze
- In England warten tausende Lastwagenfahrer seit Tagen auf die Ausreise nach Frankreich.
- Die Grenzen sind nun wieder offen – allerdings ist ein negativer Corona-Test nötig.
- Die aufgewühlten Trucker gerieten am Mittwochmorgen in Dover mit der Polizei aneinander.
Frankreich verkündete am Sonntagabend nach dem Auftauchen einer neuen Coronavirus-Variante ein Reiseverbot für den gesamten Verkehr aus Grossbritannien. Somit wurde auch der Hafen von Dover für alle Frachtfahrzeuge, die das Vereinigte Königreich verlassen, geschlossen. Gestern einigte sich Premierminister Boris Johnson und Emmanuel Macron darauf, LKW-Fahrer mit einem negativen Schnelltest nach Frankreich einreisen zu lassen.
Doch aus einem Schnelltest wurde offenbar ein langes Prozedere. Und nun ist in der Hafenstadt das Chaos ausgebrochen: Einige der 10'000 LKW-Fahrer fingen eine Schlägerei mit der Polizei an.
Die Feststeckenden fordern, über den Kanal gelassen zu werden. Einige Trucker versuchen, sich einen Weg an der Polizei vorbeizuboxen, während andere der Strasse entlang marschieren.
Wie die «Dailymail» schreibt, johlen und pfeifen sie: «Öffnet die Grenze», «Wir wollen nur nach Hause» und «F*** dich, Boris!».
Testzentrum mehrere Kilometer entfernt
Um einen Test zu bekommen, müssen die Fahrer fast 30 Kilometer zum Flughafen Manston reisen. Dieser ist bereits mit 3800 Lastwagenfahrern voll. Auch dort kam es heute zu Zusammenstössen mit der Polizei. Im Dreamland-Vergnügungspark in Margate wurde nun ein zweites Testzentrum für die Fahrer eingerichtet.
Die Road Haulage Association, ein Strassentransport-Verband, sagte, dass der Stillstand wahrscheinlich bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag andauern werde.
Die «Dailymail» schreibt gar von Fahrern, die negative Resultate vorweisen konnten. Beamte hätten diese aber als «gefälschte Testbogen» gewertet und nicht akzeptiert. Experten haben bereits von Beginn an gewarnt: Es sei ein harter Kampf, so viele Fahrer auf das Coronavirus zu testen.