London: Russland rückt unter schweren Verlusten in Sjewjerodonezk vor

Laut dem britischen Verteidigungsministerium hat Russland einen Grossteil der Stadt Sjewjerodonezk eingenommen. Die Russen erleiden aber starke Verluste.

Ukraine-Krieg: Ein brennendes Gebäude in Sjewjerodonezk. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine ist umkämpft.
  • Britischen Angaben zufolge haben die Russen einen Grossteil bereits eingenommen.
  • Die Geländegewinne gehen aber mit schweren Verlusten einher.

Russische Truppen haben nach britischer Einschätzung den Grossteil der umkämpften ostukrainischen Grossstadt Sjewjerodonezk eingenommen. Unterstützt von heftigen Artillerieangriffen machten die Streitkräfte örtliche Geländegewinne, teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag mit. Sie erlitten aber Verluste.

Stellen zur Flussüberquerung unter ukrainischer Kontrolle

Die Hauptstrasse in die Stadt hinein werde vermutlich noch von ukrainischen Einheiten gehalten, hiess es unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse. Es gebe mehrere Stellen, an denen Russland erneut versuchen könnte, den Fluss Siwerski Donez zu überqueren, der eine natürliche Verteidigungslinie der ukrainischen Truppen darstellt. Hätten die russischen Streitkräfte dort Erfolg, könnten sie das Gebiet Luhansk sichern und sich stärker auf das angrenzende Gebiet Donezk konzentrieren, betonte das britische Verteidigungsministerium.

Ukrainische Soldaten in ihren Schützengräben. - AFP

Beide potenziellen Stellen zur Flussüberquerung – zwischen Sjewjerodonezk und der Nachbarstadt Lyssytschansk sowie nahe der kürzlich eroberten Stadt Lyman – seien aber weiterhin unter ukrainischer Kontrolle. Die Ukrainer hätten mehrere Brücken zerstört, um den Russen ihren Vormarsch zu erschweren.

London geht davon aus, dass die russischen Truppen mindestens eine kurze taktische Pause benötigen, um eine Flussüberquerung und weitere Angriffe im Gebiet Donezk vorzubereiten. Dort hätten die ukrainischen Einheiten Verteidigungspositionen vorbereitet. Damit aber drohe die russische Offensive an Schwung zu verlieren.