Mailand will Flughafennamen Berlusconi wieder streichen

Mailand möchte die Benennung des Flughafens nach dem verstorbenen Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi rückgängig machen.

Silvio Berlusconi ist im Alter von 86 Jahren verstorben. (Archivbild) - imago images/Ron Sachs CNP MediaPunch

Der Streit über den Silvio-Berlusconi-Flughafen in Italien geht in die nächste Runde. Mailand will die Benennung dieses Airports nach dem verstorbenen früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi rückgängig machen. Die Stadt habe beschlossen, sich einer Berufungsklage anderer Gemeinden anzuschliessen, berichteten Medien.

Wann die Klage eingereicht wird, ist noch unklar. Der Bürgermeister Mailands, Beppe Sala, bestätigte vor Journalisten, dass man sich der Berufung angeschlossen habe. Vom Zeitpunkt habe er jedoch noch keine Kenntnis. Italienische Medien berichteten übereinstimmend, dass die Berufung bereits in der kommenden Woche beim zuständigen Verwaltungsgericht eingereicht werden könnte.

Berufsverfahren und politisches Ringen

Seit Juli heisst der Flughafen Mailand-Malpensa – auch ein Drehkreuz im internationalen Luftverkehr – offiziell Aeroporto Silvio Berlusconi. Die Entscheidung wurde im Schnellverfahren von der Rechts-Regierung in Rom vollzogen, zu deren tragenden Säulen die Berlusconi-Partei Forza Italia gehört. An der Umbenennung gab es viel Kritik.

Der Mitte-links-Politiker Sala versuchte, das Vorhaben mit einer Regelung zu verhindern, wonach öffentliche Gebäude und Plätze erst zehn Jahre nach dem Tod bekannter Persönlichkeiten deren Namen bekommen dürfen – ohne Erfolg. Die Stadt argumentiert nun, dass die Verwendung des Stadtnamens zusammen mit Berlusconis Namen unzulässig sei. Diese gemeinsame Verwendung hätte die Stadtverwaltung zuvor genehmigen müssen.