Russland greift Kiew mit Raketen an: Mehrere Tote und Verletzte
Russische Streitkräfte haben in der Nacht zum Freitag einen schweren Raketenangriff auf Kiew verübt. Dabei kamen Menschen ums Leben und wurden verletzt.
In der Nacht auf Freitag hat Russland einen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ausgeführt. Dabei wurde mindestens ein Mensch getötet.
Nach vorläufigen Informationen gebe es neun Verletzte und einen Toten, schreibt Bürgermeister Vitali Klitschko auf seinem Telegramkanal.
Die Zahl der Opfer könnte noch steigen.
Kiew mit hochmodernen Waffen angegriffen
In mehreren Stadtteilen würden ausserdem Brände wüten. Rettungskräfte seien im Einsatz, um Menschen aus beschädigten oder brennenden Gebäuden zu bergen.
Russland setzte bei dem Angriff hochmoderne Waffen ein, berichtet der Chef der Militärverwaltung, Serhij Popko. Die russischen Streitkräfte hätten laut «MDR» acht Raketen auf Kiew abgefeuert.
Dabei kamen Kinschal-Hyperschallraketen und ballistische Iskander/KN-23-Raketen zum Einsatz. Diese Waffen sind besonders schwer abzufangen und können grosse Zerstörung anrichten.
Heizung fällt an vielen Orten aus
Der Angriff verursachte erhebliche Schäden in Kiew. Neben mehreren Gebäuden und einer Reihe von Autos wurde auch eine Wärmetrasse getroffen, teilte Klitschko mit.
Hunderte Wohnhäuser und über ein Dutzend medizinische Einrichtungen, Schulen und Kindergärten sind von der Wärmeversorgung abgeschnitten. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ist das besonders problematisch.
Ukrainische Luftabwehr konnte nicht alle Raketen abfangen
Das ukrainische Militär hatte vor dem Angriff Luftalarm ausgelöst. Kurz darauf waren laut einer AFP-Journalistin laute Explosionen in Kiew zu hören, wie «MDR» berichtet.
Die Luftabwehr war aktiv, konnte aber nicht alle Raketen abfangen. Einige schlugen in verschiedenen Stadtteilen ein und verursachten Schäden.
Angriff sorgt für Empörung
Der Angriff auf Kiew hat international für Empörung gesorgt. Viele Länder verurteilten das russische Vorgehen scharf und forderten ein Ende der Angriffe auf zivile Ziele.
Die EU kündigte weitere Finanzhilfen für die Ukraine an. Im kommenden Jahr sollen 30 Milliarden Euro zusätzlich bereitgestellt werden, um das Land zu unterstützen.
Fortdauernde Kämpfe im Osten
Während Kiew unter Beschuss geriet, gehen die Kämpfe im Osten der Ukraine weiter. Russische Truppen melden Geländegewinne in der Region Donezk.
Auch im russischen Gebiet Kursk stehen ukrainische Truppen unter Druck. Der ukrainische Generalstab meldete dort 48 russische Sturmangriffe.