Massenprotest in Valencia gegen Regionalpräsident
Tausende Menschen fordern in Valencia den Rücktritt der Regionalregierung. Ihr wird wegen der Flutkatastrophe Inkompetenz vorgeworfen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Valencia protestieren Tausende Menschen gegen die Regionalregierung.
- Nach der Flutkatastrophe fordern sie Rücktritte.
- König Felipe will am Dienstag erneut ins Krisengebiet reisen.
Auch elf Tage nach der Flutkatastrophe ist die Wut bei den Menschen in Valencia weiter gross. Am Samstagabend versammelten sich deswegen Tausende Menschen, um gegen die Regionalregierung zu protestieren. Sie folgten den Aufrufen von 65 Organisationen, darunter Bürgerinitiativen und Gewerkschaften. Die Vertretung des Innenministeriums in der Region sprach von 130'000 Menschen.
Regionalpräsident Carlos Mazón wird für die schleppend angelaufene Hilfe verantwortlich gemacht. Er sei «inkompetent», sagt ein Sprecher gegenüber spanischen Medien. Die Regionalregierung habe nicht gewusst, wie sie reagieren sollte, wie sie helfen, alarmieren und Material organisieren sollte. «Sie haben es nicht verdient, das Leben der Valencianer zu bestimmen, sie müssen jetzt nach Hause.»
Rücktrittsforderungen werden beim Protest mehrfach laut. Die Leute haben sie auf Plakate geschrieben und skandieren «Rücktritt, Rücktritt». Mazón wird auch als Mörder bezeichnet.
Am 29. Oktober gab es in einige Ortschaften innerhalb weniger Stunden so viel Regen wie sonst in einem Jahr. Es folgten Erdrutsche und Überschwemmungen, über 200 Menschen starben.
König Felipe VI. und Königin Letizia besuchten die Krisenregion am Sonntag. Auch sie wurden von einer wütenden Menge empfangen, beschimpft und mit Schlamm beworfen. Nun hat der Monarch angekündigt, am Dienstag erneut in die Region zu reisen.