Mazedonien und Griechenland nähern sich beim Namensstreit an

«Republik Nord-Mazedonien» oder «Republik Neu-Mazedonien»: Welcher Name vermag den Streit zwischen Mazedonien und Griechenland zu schlichten? Beide Länder kommen sich im Konflikt näher – bestätigt ist soweit jedoch nichts.

Griechenland und Mazedonien kommen sich im Namensstreit näher. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Griechenland und Mazedonien nähern sich offenbar im Namensstreit an.
  • Der neue Namen Mazedoniens soll einen geografischen Fokus haben.
  • Möglicher Vorschlag laut Gerüchten: «Republik Nord-Mazedonien».

Im Namensstreit zwischen Mazedonien und Griechenland zeichnen sich weitere Fortschritte ab. Beide Seiten hätten sich auf eine Rahmenvereinbarung verständigt, teilten der griechische Aussenminister Nikos Kotzias und sein mazedonischer Amtskollege Nikola Dimitrov am Montag in Brüssel mit. Bereits in den nächsten Tagen könnten sich die Regierungschefs beider Länder, Alexis Tsipras und Zoran Zaev, zu Beratungen über ein endgültiges Abkommen treffen, sagten die Minister zu Medien ihrer jeweiligen Länder.

Heisst Mazedonien bald «Republik Nord-Mazedonien»?

Weitere Einzelheiten gab es zunächst nicht. Kotzias und Dimitrov trafen sich am Rande eines EU-Aussenministertreffens in Brüssel. Der Namensstreit zieht sich hin, seitdem Mazedonien 1991 als ehemalige Teilrepublik des zerfallenen Jugoslawiens die Unabhängigkeit errang. Griechenland lehnt den Landesnamen Mazedonien ab, weil seine im Norden liegende Provinz gleichfalls so heisst. Athen befürchtet spätere Gebietsansprüche des nördlichen Nachbarn und blockiert dessen Beitrittsprozesse zu EU und Nato. Als UN-Mitglied firmiert das Land unter dem Namen Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien (FYROM).

Inzwischen sind sich beide Regierungen darüber einig, dass der künftige Name eine geografische Bestimmung haben soll. Als mögliche neue Namen kursieren die Bezeichnungen «Republik Ober-Mazedonien», «Republik Nord-Mazedonien» oder «Republik Neu-Mazedonien». Ein weiterer Knackpunkt ist, dass der neue Name nach griechischen Vorstellungen auch in der Verfassung Mazedoniens verankert werden soll.