Merkel und Macron wollen Bewegung in Westbalkan-Konflikt bringen
Der Westbalkan-Konflikt ist seit mehreren Jahren festgefahren. Nun wollen Deutschland und Frankreich den friedlichen Dialog mit einer Video-Konferenz fördern.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Konflikt zwischen Serbien und Kosovo soll endlich gelöst werden.
- Dafür nehmen Frankreich und Deutschland nun erneut Anlauf.
- Am Freitag wird ein entsprechendes Video-Gipfeltreffen stattfinden.
Frankreich und Deutschland wollen einen neuen Anlauf nehmen, um Bewegung in den festgefahrenen Konflikt zwischen Serbien und seiner abtrünnigen Provinz Kosovo zu bringen. Auf Initiative des französischen Präsidenten Emmanuel Macron werde am Freitag ein Video-Gipfeltreffen stattfinden, kündigte der Élyséepalast am Montag an.
Berlin bestätigte den Termin. «Ziel ist es, die Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Serbien und dem Kosovo unter Ägide der Europäischen Union zu unterstützen», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.
An dem Gipfel werden nach Angaben des französischen Präsidentenpalasts Macron, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, Serbiens Präsident Aleksandar Vucic, der kosovarische Ministerpräsident Avdullah Hoti, der EU-Aussenbeauftragte Josep Borell und der EU-Sonderbeauftragte für den Westbalkan, Miroslav Lajcak, teilnehmen. Macron wolle zuvor Vucic und Hoti empfangen.
Über 100 Länder akzeptieren Unabhängigkeit Kosovos
Das Verhältnis zwischen Serbien und seinem südlichen Nachbarn Kosovo ist ungeklärt, seitdem sich das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abspaltete und 2008 für unabhängig erklärte. Mehr als 100 Länder erkannten die Unabhängigkeit des Kosovos an. Andere, darunter Serbien, Russland, China und fünf EU-Länder, tun das bis heute nicht.
Im vergangenen Jahr waren die serbische und die kosovarische Führung auf Initiative von Macron und Merkel in Berlin zusammengekommen. Ein geplantes Folgetreffen in Paris war wegen mangelnder Fortschritte abgesagt worden.