Nach Kuss-Video von Minister: Regierung will Sicherheitslücke finden
Nach dem Kuss-Video von Minister Matt Hancock sucht die britische Regierung nach der Lücke. Premier Johnson steht derweil stark in der Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Video stürzte den britischen Minister Matt Hancock.
- Die Regierung sucht das Leak des Videos, dass ihn beim Küssen einer Mitarbeiterin zeigt.
- Die Labour-Partei fordert, dass Hancock die übliche Abfindung nicht bekommt.
Die britische Regierung fahndet nach einem Sicherheitsleck, nachdem eine Zeitung eine Affäre von Gesundheitsminister Matt Hancock aufgedeckt hat. Die «Sun» hatte ein Video veröffentlicht, das offensichtlich aus einer Überwachungskamera stammt. Es zeigt den mittlerweile zurückgetretenen Ressortchef in seinem Büro in inniger Umarmung mit einer Mitarbeiterin.
«Wir müssen herausfinden, wie es dazu kommen konnte», sagte Kabinettsmitglied Brandon Lewis am Sonntag dem Sender Sky News. Das Gesundheitsministerium werde eine interne Untersuchung einleiten.
Die Oppositionspartei Labour forderte, Hancock die vorgesehene Abfindung in Höhe von 16'000 Pfund (rund 18'500 Euro) zu verwehren. Alles andere wäre erschreckend und die Bevölkerung würde es nicht tolerieren, sagte Labour-Politikerin Lucy Powell.
Boris Johnson hat «gefährlichen blinden Fleck»
Sie kritisierte zudem Premierminister Boris Johnson scharf. Der Regierungschef hat den Minister nicht gefeuert, sondern ihm zunächst den Rücken gestärkt. Dies zeige, dass Johnson «einen sehr gefährlichen blinden Fleck» bei Fragen der Integrität und des Verhaltens im öffentlichen Leben habe.
Hancock war am Samstagabend zurückgetreten. Er räumte einen Verstoss gegen die von ihm selbst aufgestellten Corona-Abstandsregeln ein. Die Opposition verlangt eine unabhängige Untersuchung. Es müsse geklärt werden, ob Hancock seine Geliebte vor Beginn der Affäre oder erst danach eingestellt hat.