Notre-Dame: Reparatur dauert gemäss Experten 10 bis 15 Jahre
Erst heute Morgen konnte die Notre-Dame in Paris gelöscht werden. Jetzt wurde bekannt, dass der Wiederaufbau der Kathedrale 10 bis 15 Jahre dauern könnte.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Feuerwehr-Einsatzleiter bestätigte, dass die Notre-Dame wiederhergestellt werden kann.
- Allerdings dürften auf die Kathedrale Reparaturarbeiten von bis zu 15 Jahren zukommen.
- Es sind bereits zahlreiche Spenden zum Wiederaufbau eingegangen.
Heute Morgen konnte Paris aufatmen. Es wurde bestätigt, dass der Brand gelöscht und die Wiederherstellung der Notre-Dame möglich sei.
Wie der französische Gebäudeverband mit Spezialisierung auf Historische Denkmäler (GMH) erklärte, kann der Wiederaufbau bis zu 15 Jahre lang dauern. Ausserdem gehe man davon aus, dass die Arbeiten mehrere 100 Millionen Euro verschlingen werden.
«Eine Wiederherstellung innert 10 bis 15 Jahren erscheint mir ein vernünftiges Ziel», so Frédéric Létoffé gemäss «Le Figaro». Er ist einer der beiden Präsidenten des Verbandes.
Experte hält Wiederaufbau in drei Jahren für «unrealistisch»
Er bezeichnete die Forderungen von Ex-Kulturminister Jack Lang für unrealistisch. Dieser verlangte am Dienstag, die Kathedrale müsse innerhalb kürzester Zeit repariert werden. Demnach will Lang die Notre-Dame in drei Jahren bereits wieder aufgebaut sehen.
Létoffé verwies auf den enormen Aufwand, der nur schon mit der Absicherung der Umgebung einhergehe. In einem arbeitsintensiven Prozess müsse eine Art Schirm errichtet werden. Dieser soll die bereits von Löscharbeiten durchnässte Kathedrale vor Niederschlägen schützen.
Crowdfunding für die Notre-Dame
Weil die Kirche in Frankreich dem Staat gehört, ist die Notre-Dame nicht speziell versichert. Die Kosten müsste also der Steuerzahler tragen. Inzwischen sind allerdings schon hunderte Millionen Euro durch Crowdfunding und Gross-Spenden zusammengekommen.
So hat Apple-Chef Tim Cook auf Twitter heute Dienstag angekündigt, dass sich der Konzern finanziell an der Reparatur beteiligen wird. Cook will, dass Notre-Dames kostbares Erbe für künftige Generationen bestehen bleibt. Apple sei zudem untröstlich und froh, dass niemand verletzt wurde.
Auch weitere Prominente haben der beschädigten Pariser Sehenswürdigkeit grosszügige Spendengelder zukommen lassen. So zum Beispiel Gucci-Unternehmer François-Henri Pinault und Louis Vuitton-Chef Bernard Arnault, die 100 bzw. 200 Millionen Euro spendeten.
Bei dem Feuer, das am Montagabend in der Kathedrale ausgebrochen war, erlitt die weltberühmte Touristen-Attraktion grossen Schaden. Die Flammen brachten den Spitzturm zum Einsturz und zerstörten weite Teile des Dachstuhls.