Pariser Polizei mit Tränengas gegen Gilets Jaunes
Die «Gilets Jaunes»-Demonstranten wehren sich wieder gegen hohe Benzinpreise in Frankreich. Vor allem in Paris geraten sie dabei mit der Polizei in Konflikt.
Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich demonstrieren die «Gilets Jaunes» weiterhin gegen die hohen Benzinpreise.
- In Paris geraten die Demonstrierenden und die Polizei aneinander.
- Auch ein Schweizer ist von den Protesten betroffen.
Mit Wasserwerfern und Tränengas sind französische Polizisten heute Samstag in Paris gegen Aktivisten der «Gelben Warnwesten» («Gilets Jaunes») vorgegangen, die versuchten, die Absperrung am unteren Ende der Champs Elysées zu überwinden. Keiner der Demonstranten sei jedoch in die Sperrzone um den Präsidentenpalast und den unteren Teil der Champs Elysées mit dem Concorde-Platz vorgedrungen, teilte die Polizei mit.
Tausende Demonstranten in gelben Westen haben am Morgen im Rahmen einer geplanten Grossdemonstration begonnen, sich auf der Pariser Prachtmeile zu versammeln. Aktivisten hatten in den sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, den Verkehr in der gesamten französischen Hauptstadt lahmzulegen. Die Proteste richten sich vor allem gegen die hohen Kraftstoffpreise und die geplante Ökosteuer auf Diesel, an der Präsident Emmanuel Macron bisher festhält.
Ein Schweizer, der sich in dem Hotel Marriott in Paris aufhält, wurde ebenfalls Zeuge der Proteste. «Der Haupteingang des Hotels ist verriegelt, alles ist voller Tränengas», sagt er zu «20 Minuten». Doch die Angestellten hätten sich durch das Chaos nicht beirren lassen. «Wir wurden mittlerweile mit einem Auto aus der Tiefgarage zu einem anderen Ausgang gefahren und können den Tag in einem ungefährlicheren Stadtteil verbringen.»
Tausende Polizisten mobilisiert
Auch in anderen Orten riefen die «Gilets Jaunes» zu Strassenblockaden auf. In Bordeaux im Westen Frankreichs erteilten die Behörden keine Erlaubnis für eine Kundgebung.
In Angers sorgte ein Anhänger der «Gilets Jaunes» am Vorabend der Proteste für Alarm: Der 45-Jährige trug am Freitag einen Sprengsatz bei sich und wollte damit erzwingen, dass Vertreter der Bewegung von Präsident Macron empfangen werden, wie Staatsanwalt Yves Gambert der Nachrichtenagentur AFP sagte. Nach stundenlangen Verhandlungen stellte er sich jedoch am Abend den Sicherheitskräften.
Am vergangenen Wochenende waren in Frankreich fast 300'000 Menschen auf die Strassen gegangen. Macron will am Dienstag nach Angaben aus seinem Umfeld einen «Sozialpakt» vorstellen, um die Steuererhöhung auf Diesel «gerecht und demokratisch» auszugestalten.