Putin und Biden telefonieren wegen Ukraine-Krieg

Wladimir Putin und Joe Biden werden wegen der Ukraine-Krise miteinander telefonieren. Die USA sagen, Moskau habe das Gespräch gefordert, der Kreml widerspricht.

ARCHIV - Der russische Präsident Wladimir Putin (l) und US-Präsident Joe Biden bei ihrem Treffen in der «Villa la Grange» in Genf. Foto: Denis Balibouse/Pool Reuters/dpa - sda - Keystone/Pool Reuters/Denis Balibouse

Das Wichtigste in Kürze

  • Joe Biden und Wladimir Putin werden heute miteinander telefonieren.
  • Der Kreml sagt, die USA haben das Gespräch vorgeschlagen, Washington sagt das Gegenteil.
  • Putin wird auch mit Emmanuel Macron telefonieren.

Angesichts der weiter zunehmenden Spannungen im Ukraine-Krieg wollen Russlands Staatschef Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden an diesem Samstag telefonieren. Nach Angaben des Kremls bat Washington um das Gespräch, dem Weissen Haus zufolge geht das Gespräch auf einen Vorschlag Russlands zurück.

Ein Vertreter der US-Regierung erklärte am Freitag (Ortszeit), Moskau habe ein Telefonat am Montag vorgeschlagen, schliesslich aber den Gegenvorschlag eines Gesprächs schon an diesem Samstag akzeptiert. Biden verbringt das Wochenende in Camp David, dem Landsitz der US-Präsidenten im US-Bundesstaat Maryland.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte nach Angaben der Agentur Interfax: «Tatsächlich hat die amerikanische Seite um ein Gespräch mit Präsident Putin gebeten und morgen Abend Moskauer Zeit ist ein Gespräch der beiden Präsidenten geplant.» Beide Seiten machten zunächst keine Angaben zur genauen Uhrzeit der geplanten Unterredung.

Nach dem Treffen von Angesicht zu Angesicht werden Wladimir Putin und Emmanuel Macron nun telefonieren. - Keystone

Moskau bestätigte zudem ein ebenfalls für Samstag geplantes Telefonat des Kremlchefs mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sprach wegen der Ukraine-Krise am Freitag mit seinen Kollegen aus Polen, Deutschland, Kanada, Frankreich, Rumänien und Italien, wie das Pentagon mitteilte. US-Aussenminister Antony Blinken und Bundesaussenministerin Annalena Baerbock sprachen jeweils mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba.

USA halten russische Invasion in nächsten Tage für möglich

In dem Gespräch Baerbocks ging es nach Angaben aus Berlin unter anderem um die aktuellen Sicherheitslage und den am Montag anstehenden Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

Die US-Regierung hatte am Freitag erklärt, einen russischen Einmarsch in die Ukraine noch vor dem Ende der Olympischen Winterspiele in China am 20. Februar für möglich zu halten. Das US-Militär verlegt daher rund 3000 weitere Soldaten in den Nato-Partnerstaat Polen.