Rechtsextremisten attackieren Bürgermeister von Thessaloniki
Am Samstagabend haben Rechtsextremisten den Bürgermeister der griechischen Hafenstadt Thessaloniki, Giannus Boutaris, angegriffen. Sie griffen ihn verbal und tätlich an.
Das Wichtigste in Kürze
- Rechtsextremisten haben in der griechischen Hafenstadt Thessaloniki deren Bürgermeister verbal und tätlich angegriffen.
- Der Bürgermeister, Gannis Boutaris, wurde dabei leicht verletzt.
Gesundheitlich gehe es ihm gut. Das Fernsehen und Nachrichtenportale zeigten Videos von dem Zwischenfall. Boutaris, der als einer der progressivsten Bürgermeister Griechenlands gilt, konnte fliehen, bevor Schlimmeres passierte.
Die Regierung und alle griechischen Parteien mit Ausnahme der rechtsextremistischen «Goldenen Morenröte» verurteilten die Attacke. «Die Angreifer waren rechtsextremistische Schläger», erklärte das Büro des griechischen Regierungschefs Alexis Tsipras. Die Polizei werde sie finden und die Justiz sie zur Rechenschaft ziehen.
Rechtsextremisten haben am Samstagabend den Bürgermeister der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki, Giannis Boutaris, verbal und tätlich angegriffen und leicht verletzt. «Was ich erlebt habe, war ein Alptraum», sagte Boutaris griechischen Medien am Sonntag.
Der Bürgermeister nahm an einem Gedenktag für Griechen teil, die Anfang vergangenen Jahrhunderts im Schwarzmeerraum von osmanischen Milizionären getötet oder vertrieben worden waren. An diesen Feiern nehmen traditionell neben Vertriebenenvereinen auch Rechtsextremisten teil.
Rechtsextremisten fingen an, Boutaris zu beschimpfen, jemand stellte ihm ein Bein. Flaschen und andere Gegenstände wurden in seine Richtung geschleudert. Der Bürgermeister fiel zu Boden, konnte aber mit Hilfe eines Polizisten und zweier seiner Begleiter fliehen.
Boutaris setzt sich für eine Entspannung mit der Türkei, die Rechte von Homosexuellen und Minderheiten ein. Er hebt immer den multikulturellen Charakter seiner Stadt hervor, in der im vergangenen Jahrhundert zahlreiche Juden, Griechen und Türken zusammenlebten. Aus diesem Grund besuchen Tausende Nachfahren dieser Menschen die Stadt.