Ryanair erwartet weitere Streiks sowie neue Gewerkschaft als Gegner
Die Fluggesellschaft Ryanair ist in Unruhe: Nachdem die Pilotengewerkschaft zu weiteren Streiks aufgerufen hat, könnte nun eine neue Gewerkschaft dazustossen.
Das Wichtigste in Kürze
- In mehreren europäischen Ländern streikt das Flugpersonal von Ryanair.
- So bald wohl auch in unserem Nachbarland Deutschland.
Der für Freitag geplante Streik bei Ryanair dürfte noch grösser ausfallen. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat die in Deutschland beschäftigten Piloten des Billigfliegers am späten Mittwochabend zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Zuvor hatten schon die Flugbegleiter des irischen Konzerns in Spanien, Portugal, Italien, den Niederlanden und Belgien einen Streik angekündigt. Beide Berufsgruppen fordern höhere Gehälter und neu strukturierte Arbeitsverhältnisse, etwa planbarere Einsatzzeiten. Am Donnerstag will die Gewerkschaft Verdi verkünden, ob sich auch die deutschen Flugbegleiter dem Streik anschliessen.
Streiks morgen Freitag
Ryanair hat wegen der Streiks an diesem Freitag, an dem in mehreren Bundesländern die Herbstferien beginnen, europaweit 150 Flüge abgesagt. Darunter sind nach Informationen aus Luftfahrtkreisen auch einige Flüge in Berlin-Schönefeld. Eine genaue Liste der betroffenen Verbindungen legt die Airline üblicherweise nicht vor. Die überwältigende Mehrheit des Personals werde aber normal arbeiten, hatte Ryanair angekündigt. Der weitaus grössere Teil der über 2400 geplanten Europaflüge solle stattfinden.
VC teilte mit, der Streik solle von Freitag 03:01 Uhr bis Samstag 02:59 Uhr dauern. Betroffen seien alle Verbindungen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen sollen. Die Gewerkschaft VC begründete ihren Aufruf damit, dass Ryanair seit dem vergangenen Arbeitskampf am 12. September kein verbessertes Angebot gemacht habe. Zudem sei bislang keine Schlichtungsvereinbarung zwischen der Fluggesellschaft und der Vereinigung Cockpit erzielt worden.