Scotland Yard: Ermittlungen zu «Partygate»-Affäre abgeschlossen
Während die Corona-Pandemie die Welt in Atem hielt, hat Premier Boris Johnson illegale Lockdown-Partys gefeiert. Jetzt wurden die Ermittlungen abgeschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ermittlungen zu den illegalen Lockdown-Partys von Boris Johnson wurden beendet.
- Neben der bereits bekannten Geldstrafe gibt es keine weitere Verurteilung.
- Jedoch erwartet ihn noch eine Untersuchung durch einen Parlamentsausschuss.
Die Londoner Polizei hat die Ermittlungen zu illegalen Lockdown-Partys im Regierungssitz Downing Street und weiteren Regierungsgebäuden abgeschlossen. Insgesamt seien dabei wegen Verstössen gegen die Corona-Regeln 126 Strafbefehle verhängt worden, teilte die Metropolitan Police am Donnerstag mit.
Premierminister Boris Johnson habe keine weiteren Strafbefehle erhalten, sagte ein Regierungssprecher am Donnerstag. Johnson und auch Finanzminister Rishi Sunak waren zuvor für die Teilnahme an einer Geburtstagsfeier mit einer Geldstrafe belegt worden.
Scotland Yard zufolge wurden bei acht Zusammenkünften in den Jahren 2020 und 2021 Verstösse festgestellt. Insgesamt erhielten 73 Frauen und 53 Männer dafür Strafbefehle. Darunter auch einige mehrfach.
Boris Johnson erwarten weitere Untersuchungen
Für Johnson ist die Affäre damit aber noch nicht ausgestanden. Der Premier muss sich wegen mutmasslicher Lügen im Zusammenhang mit illegalen Lockdown-Partys auch einer Untersuchung durch einen Parlamentsausschuss stellen.
Mit Spannung wird nun auch erwartet, wann der interne Untersuchungsbericht der Spitzenbeamtin Sue Gray zu den Vorfällen veröffentlicht wird. Gray hatte nach Beginn des polizeilichen Verfahrens zunächst nur eine stark gekürzte Version öffentlich gemacht. Schon darin war bereits von schwerem Fehlverhalten und Führungsversagen die Rede. Die «Partygate»-Affäre hatte Premier Johnson schwer unter Druck gesetzt, auch aus seiner Konservativen Partei wurden Rücktrittsforderungen laut.
Auch gegen Oppositionschef Keir Starmer von der Labour-Partei wird derzeit polizeilich wegen eines möglichen Lockdown-Verstosses ermittelt. Er kündigte bereits an, sein Amt niederzulegen, sollte er einen Strafbefehl erhalten.