Selenskyj kündigt Vergeltung für getötete Familie bei Cherson an

Nach der Tötung einer vierköpfigen Familie durch russischen Artilleriebeschuss im Süden der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Vergeltung angekündigt.

Selenskyj: Brauchen Waffen gegen russische Offensive. (Archivbild) - Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntagmorgen wurden Dörfer im südukrainischen Gebiet Cherson von Russland beschossen.
  • Fünf Menschen kamen dabei ums Leben, auch ein erst 22 Tage altes Baby.
  • Selenskyj hat in seiner Videoansprache Vergeltung angekündigt.

«Jeder vernichtete Besatzer, alle verbrannten russischen Fahrzeuge, Feuer in ihren Hauptquartieren und Lagerhäusern, die äusserst aussagekräftige »Vernebelung« der Krimbrücke und mehr – all das beweist, dass wir kein Verbrechen Russlands unbeantwortet lassen werden», sagte er am Sonntag in seiner allabendlichen Videobotschaft.

Im Dorf Schyroka Balka in der Region Cherson tötete russische Artillerie ukrainischen Behörden zufolge am Sonntag fünf Menschen, darunter eine vierköpfige Familie mit Vater, Mutter, einem zwölfjährigen Sohn und einem erst gut drei Wochen alten Baby.

Die Region wurde im Verlauf des Tages 17 Mal beschossen, wie Selenskyj in seiner Ansprache sagte. Dabei sollen nach Behördenangaben insgesamt sieben Menschen getötet und etwa 15 weitere verletzt worden sein.

Russland führt mittlerweile seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Immer wieder haben russische Truppen in der Zeit auch zivile Objekte, Städte und Ortschaften beschossen. Die Vereinten Nationen haben bisher mehr als 9000 getötete Zivilisten in dem Konflikt offiziell registriert, die tatsächliche Zahl dürfte aber deutlich höher liegen.