Ukraine-Krieg: Zivilisten sterben nach Beschuss von Rettungsboot
Trotz der Flutkatastrophe gehen die russischen Angriffe in Cherson im Ukraine-Krieg weiter. Nun wurden drei Zivilisten beim Beschuss von Rettungsbooten getötet.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Süd-Ukraine dauern die Evakuierungen an.
- Gleichzeitig gehen die Angriffe auf russischer Seite ununterbrochen weiter.
- Beim Beschuss von Rettungsbooten seien drei Menschen ums Leben gekommen.
Mit kleinen Booten versuchen Rettungskräfte die Bewohnenden in dem russisch kontrollierten Gebiet Cherson vor dem Hochwasser in Sicherheit zu bringen. Nach der Zerstörung des riesigen Kachowka-Staudamms müssen sie zusehen, wie ihr Leben in den Fluten versinkt.
Doch damit nicht genug: Die Angriffe auf russischer Seite gehen im Ukraine-Krieg untunterbochen weiter. Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache sagte, geraten auch Rettungsboote ins Visier der Russen. «Sie haben Menschen absichtlich in überschwemmte Städte und Dörfer getrieben und dann Boote beschossen, mit denen sie evakuiert werden sollten. Selbst Tiere haben mehr Moral als der russische Staat.»
Durch den Beschuss haben bereits mehrere Menschen ihr Leben verloren, wie «Reuters» berichtet.
«Heute haben Terroristen das Feuer auf drei Boote eröffnet. Mit denen 21 Menschen vom überfluteten Ufer gerettet werden sollte.» Das sagte Oleksander Prokudin, Gouveneur der Region Cherson, am Sonntag im ukrainischen Fernsehen.
«Menschen in den Rücken geschossen»
«Fast alle von ihnen waren ältere Menschen und Menschen mit eingeschränkter Mobilität», so Prokudin weiter. «Die russischen Soldaten haben diesen Menschen in den Rücken geschossen.»
Ein 74-jähriger Mann habe versucht, seine Frau mit dem Körper vor dem Beschuss zu schützen – und wurde dabei getroffen. Er habe so schwere Verletzungen erlitten, dass die Sanitäter ihn nicht retten konnten. Bei dem Vorfall seien insgesamt drei Personen ums Leben gekommen, 10 weitere wurden verletzt.
Für die Flutkatastrophe im Ukraine-Krieg machen sich Kiew und Moskau gegenseitig verantwortlich. Während der Kreml die Folgen der Überschwemmungen hinunterspielt, spricht die Ukraine von der «grössten menschengemachten Umweltkatastrophe».