Selenskyj will chinesischen Friedensplan für Ukraine mit Peking erörtern

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj würde den von China angekündigten Friedensplan für sein Land gerne mit Vertretern Pekings erörtern.

Spaniens Regierungschef Sánchez (l.) mit Selenskyj in Kiew - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Ukrainischer Präsident: Habe Dokument bislang nicht gesehen.

«China hat uns von solch einer Initiative erzählt. Aber ich habe das Dokument noch nicht gesehen», sagte Selenskyj am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez in Kiew.

Es sei grundsätzlich gut, «dass China angefangen hat, über die Ukraine zu sprechen, und einige Signale ausgesendet hat», sagte Selenskyj. «Wir werden einige Schlüsse ziehen, nachdem wir Details ihres Vorschlags gesehen haben (...). Wir würden gern ein Treffen mit China haben», fügte er hinzu.

China hatte angekündigt, in dieser Woche seine «politische Lösung» für den Ukraine-Konflikt zu veröffentlichen, rechtzeitig zum ersten Jahrestag der russischen Invasion am Freitag. Peking hat versucht, sich als neutrale Partei in dem Konflikt darzustellen, unterhält aber weiter enge Verbindungen mit seinem strategischen Verbündeten Russland.

Am Mittwoch hatte der höchste chinesische Aussenpolitiker Wang Yi in Moskau den russischen Aussenminister Sergej Lawrow und Präsident Wladimir Putin getroffen. Im Anschluss teilte das russische Aussenministerium mit, die chinesischen Partner hätten «ihre Gedanken über die Grundursachen der Ukraine-Krise mitgeteilt sowie ihre Ansätze für ihre politische Lösung». Es sei jedoch «nicht die Rede von einem gesonderten (Friedens-)Plan» gewesen.

Die Ukraine hat einen eigenen, zehn Punkte umfassenden Friedensplan vorgelegt, in dem unter anderem ein vollständiger Abzug der russischen Truppen vom ukrainischen Territorium und ein internationales Tribunal zur Verfolgung Moskaus wegen seiner Aggression gefordert wird.