Slowakei weist 35 russische Botschaftsmitarbeiter aus
Die Slowakei hat wegen Spionageverdachts 35 Mitarbeiter der russischen Botschaft des Landes verwiesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Slowakei hat 35 russische Botschaftsmitarbeiter des Landes verwiesen.
- Der Grund der Behörden: Spionageverdacht.
«Auf Grundlage von Geheimdienstinformationen über die Tätigkeit eines weiteren russischen Diplomaten im Widerspruch zum Wiener Abkommen über diplomatische Beziehungen wurde heute der Botschafter der Russischen Föderation vorgeladen», teilte das Aussenministerium in Bratislava am Mittwochabend mit. Dem Botschafter sei in einer diplomatischen Note mitgeteilt worden, dass das Personal der russischen Botschaft um 35 Mitarbeiter reduziert werden müsse.
Ministerpräsident Eduard Heger rechtfertigte den rigorosen Schritt als dringend notwendigen Selbstschutz der Slowakei: «Die 35 Diplomaten, die wir nun nach Hause schicken, waren angesichts unserer tatsächlichen bilateralen Beziehungen nicht nur überzählig, sondern stellten ein unerträglich grosses Sicherheitsrisiko dar», sagte Heger der staatlichen Nachrichtenagentur TASR.
Das slowakische Aussenministerium erwarte eine Verbesserung der Beziehungen erst dann, «wenn Russland den Krieg in der Ukraine beendete und seine Diplomaten wieder nach den üblichen Gepflogenheiten arbeiten».
Schon am 14. März hatte die Slowakei drei russische Botschaftsangehörige wegen Spionageverdachts ausgewiesen. Das russische Aussenministerium hatte daraufhin vor einer dauerhaften Verschlechterung der Beziehungen gewarnt. Am Montag hatte Russland mit der Ausweisung von ebenfalls drei Mitarbeitern der slowakischen Botschaft in Moskau geantwortet.