Spanische Regierung verhängt Notstand über Madrid
Die spanische Regierung hat den Notstand über Madrid verhängt. Insgesamt zehn Städte werden bereits zum zweiten Mal abgeriegelt.
Das Wichtigste in Kürze
- In Westeuropa trifft das Coronavirus Spanien am härtesten.
- Die Regierung hat nun den Notstand über Madrid verhängt.
- Neben der Hauptstadt werden neun weitere Kommunen komplett abgeriegelt.
Spaniens Zentralregierung hat nach Medienberichten den Notstand über Madrid verhängt. Angesichts der hohen Corona-Zahlen soll damit die Abriegelung der Hauptstadt durchgesetzt werden können. Dies berichteten der staatliche Fernsehsender RTVE und andere Medien unter Berufung auf die linke Regierung.
Der Notstand soll den Angaben zufolge für zwei Wochen gelten. Eine Verlängerung müsste gemäss Verfassung vom Nationalparlament gebilligt werden.
Städte weiteres Mal abgeriegelt
Vor Ausrufung des Notstands hatte die Justiz die zuvor angeordnete Absperrung Madrids und neun weiterer Kommunen wieder aufgehoben. Dies geschah auf Antrag der konservativen Regionalregierung. Nun kann die Zentralregierung die Bewegungsfreiheit der Bürger wieder einschränken. Eine offizielle Bestätigung stand zunächst noch aus.
In den zehn erneut abgeriegelten Städten dürfen die Menschen ihre Wohngemeinde nur noch mit triftigem Grund verlassen: Etwa, um zur Arbeit zu fahren oder einen Arzt aufzusuchen.
Betroffen sind knapp 4,8 der insgesamt 6,6 Millionen Einwohner der «Comunidad Autónoma». Auswärtige dürfen diese Städte nur in Ausnahmefällen betreten.
Mit 850'000 Infektionen ist Spanien das von der Pandemie am schwersten getroffene Land Westeuropas. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen lag zuletzt bei 115. In der Region Madrid betrug dieser Wert sogar bei 230. Nur die Region Navarra hat in Spanien eine höhere sogenannte 14-Tage-Inzidenz.