Spanische Regierung verurteilt gewaltsame Proteste in Barcelona

Die spanische Regierung hat die gewaltsamen Proteste in Barcelona und weiteren katalanischen Städten scharf verurteilt.

Proteste in Barcelona - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Regierung in Madrid kritisiert Aktionen gewaltbereiter «Minderheit».
  • Allein am Dienstag wurden 74 Personen verletzt.

Eine «Minderheit» setze auf Gewalt in den Strassen der katalanischen Städte. Das erklärte die Regierung des Sozialisten Pedro Sánchez am Dienstagabend. Inzwischen komme es bei allen Protestaktionen zu Gewalt.

Bei Protesten Tausender Unabhängigkeitsbefürworter am Flughafen von Barcelona ist es zu Zusammenstössen mit der Polizei gekommen. Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Bei den Demonstrationen nach der Verurteilung von Anführern der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung handle es sich nicht um eine «friedliche Bürgerbewegung», erklärte die Regierung.

Vielmehr würden Gruppierungen Gewalt einsetzen, um das «Zusammenleben in Katalonien» zu zerstören. Die Regierung werde mit angemessener Härte Sicherheit und Zusammenleben in der Region sicherstellen.

74 Verletzte bei Protesten in Barcleona

Am Montag und Dienstag hatten sich Demonstranten in Barcelona und weiteren katalanischen Städten wie Tarragona, Girona und Lleida gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Allein am Dienstag wurden dabei 74 Menschen verletzt. Die Polizei nahm vier Menschen fest.

Am Flughafen in Barcelona wurde gegen die am Morgen bekannt gegebenen Separatisten-Urteile protestiert. - EPA

Urteil gegen Katalanen-Führer

Auslöser der Proteste war ein Urteil von Spaniens Oberstem Gerichtshof gegen neun prominente katalanische Unabhängigkeitsbefürworter am Montag. Sie erhielten Haftstrafen von bis zu 13 Jahren wegen «Aufruhrs» und Veruntreuung öffentlicher Gelder.

Den Angeklagten wurde vorgeworfen, im Oktober 2017 ein von der spanischen Justiz als illegal eingestuftes Unabhängigkeitsreferendum organisiert zu haben.

Tausende Befürworter der Unabhängigkeit Kataloniens protestieren in Barcelona gegen das Urteil des Obersten Gerichts. Foto: Matthias Oesterle/ZUMA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH