Staaten verfehlen weltweite Artenschutz-Ziele laut UNO massiv
Die Weltgemeinschaft wird laut einem UN-Bericht keines ihrer für 2020 selbstgesteckten Ziele zum Schutz der Artenvielfalt und der Natur einhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- 190 Staaten unterschrieben 2010 die Ziele, um das Artensterben bis 2020 aufzuhalten.
- Von den Zielen wurden laut der UNO kein einziges erreicht.
- Etwa der Verlust natürlicher Lebensräume und das Arten-Sterben sollte begrenzt werden.
Die Weltgemeinschaft setzt kein einziges ihrer Vorhaben um. Das geht aus dem am Dienstag von der UNO veröffentlichten fünften globalen Bericht zur Lage der biologischen Vielfalt hervor. «Wir sind dabei, alle nicht-menschlichen Lebewesen systematisch auszurotten», sagte Anne Larigauderie, Exekutivsekretärin des Weltrats für Biodiversität (IPBES), der Nachrichtenagentur AFP.
Überfischung sollte beendet werden!
2010 hatten sich die 190 Unterzeichnerstaaten der UN-Biodiversitätskonvention 20 Ziele gesetzt, um das Artensterben bis zum Jahr 2020 aufzuhalten. Unter anderem sollte der Verlust natürlicher Lebensräume begrenzt werden. Ebenfalls sollte die Überfischung beendet und das Aussterben von auf der Roten Liste stehenden Arten verhindert werden.
Zwar wurden laut dem UN-Bericht in den vergangenen zehn Jahren auch Fortschritte im Naturschutz erzielt: Unter anderem ist die Abholzungsrate im Vergleich zum vergangenen Jahrzehnt um etwa ein Drittel zurückgegangen. Seit dem Jahr 2000 ist zudem der Anteil der Schutzgebiete zu Land von zehn auf 15 Prozent gestiegen. Der Anteil zu Wasser hat sich von drei auf sieben Prozent erhöht.
Grosse Gefahren sind Subventionen fossiler Energieträger
Zu den zahlreichen Gefahren für die Natur und die Artenvielfalt zählen laut dem UN-Bericht aber die anhaltenden Subventionen fossiler Energieträger. Weltweit umfassen sie nach Schätzung der UN-Experten jährlich 500 Milliarden Dollar (422 Milliarden Euro).