Tausende Palästinenser demonstrieren gegen US-Kurswechsel zu Israels Siedlungsbau
Tausende Palästinenser haben am Dienstag gegen den Kurswechsel der USA hinsichtlich der israelischen Siedlungspolitik protestiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Demonstranten setzen Pappfiguren von Trump, Pompeo und Netanjahu in Brand.
In Nablus im nördlichen Westjordanland setzten sie lebensgrosse Pappfiguren von US-Präsident Donald Trump, US-Aussenminister Mike Pompeo und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in Brand. Der palästinensische Regierungschef Mohammed Schtajjeh sagte vor Demonstranten in Ramallah, die Palästinenser würden die Entscheidung der USA niemals akzeptieren. Auch in Hebron und anderen Städten gab es Proteste.
Die USA hatten in der vergangenen Woche entschieden, die jüdischen Siedlungen im Westjordanland nicht länger als völkerrechtswidrig einzustufen. Der Kurswechsel stiess international auf Ablehnung.
Die Vereinten Nationen und die Europäische Union sehen die Siedlungen als rechtswidrig an. Sie werden von weiten Teilen der internationalen Staatengemeinschaft als grosses Hindernis im Nahost-Friedensprozess betrachtet.
«Wir sind hier, um laut und deutlich zu sagen, dass wir die (israelische) Besetzung beenden wollen», sagte Schtajjeh in Ramallah. «Diese Fremden in Siedlungen haben keinen Platz in unserem Land.»
In einigen Orten kam es am Rande der Proteste zu Zusammenstössen zwischen Jugendlichen und der israelischen Armee. Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP zufolge setzten die Sicherheitskräfte auch Tränengas und Gummigeschosse ein.