Theresa May ruft neues Kabinett zusammen

Der Brexit-Plan macht der britischen Regierung weiter zu schaffen. Nun ruft Premierministerin Theresa May ihr neues Kabinett erstmals zusammen.

Mays Ziel ist es, die enge Beziehung zwischen Grossbritannien und der EU zu erhalten. - EPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Das neue Kabinett wird erstmals von Premierministerin May zusammengerufen.
  • Den Platz von Boris Johnson nimmt nach dessen Rücktritt Jeremy Hunt ein.
  • Die Folgen des Brexit-Referendums spalten nach wie vor die Regierung unter May.

In der Regierungskrise in Grossbritannien ruft Premierministerin Theresa May ihr neues Kabinett noch am Dienstagvormittag erstmals zusammen. Nach dem Rücktritt von Boris Johnson sitzt der bisherige Gesundheitsminister Jeremy Hunt als neuer Aussenminister mit am Tisch. Er hatte vor dem Brexit-Referendum für den Verbleib der Briten in der EU geworben.

May will eine enge Verbindung Grossbritanniens mit der EU erhalten und liefert sich mit den Brexit-Hardlinern in ihrer konservativen Partei einen erbitterten Machtkampf.

Kein Platz für Romantiker und Träumer

Der konservative Ex-Aussenminister William Hague warnte die «Brexiteers», sollten sie sich gegen Mays Pläne stemmen, riskierten sie, dass der Brexit scheitere. «In dieser Frage ein Romantiker zu sein, hat für das Land keinen praktischen Nutzen», schrieb er im «Daily Telegraph».

Nach einem Misstrauensvotum gegen May aus ihrer eigenen Partei sieht es weiterhin nicht aus. Der frühere Vorsitzende der Konservativen, Michael Howard, sagte der BBC: Es wäre extrem dumm, ein Misstrauensvotum gegen die Premierministerin zu starten. «Ich denke, und ich bin erfreut, dass sich gesunder Menschenverstand zu entwickeln scheint.»

Auch Ex-Verteidigungsminister Michael Fallon sagte, er glaube nicht an einen Misstrauensantrag. «Das ist das letzte, was wir gerade brauchen. Wir haben jetzt einen Plan.» Johnson spreche von einem sterbenden Brexit-Traum. «Träumen ist schön und gut, wahrscheinlich für uns alle, aber wir müssen mit der echten Welt zurechtkommen», sagte Fallon.