Tschechien bereitet Rüstungslieferungen an Ukraine vor
Tschechien bereitet Rüstungslieferungen an die Ukraine vor. Man rechne mit dem Schlimmsten bezüglich des Konflikts, heisst es aus Regierungskreisen.
Das Wichtigste in Kürze
- Tschechien will die Ukraine mit Waffenlieferungen unterstützen.
- Aussenminister Lipavsky rechnet von Seiten Russlands «mit dem Schlimmsten».
- Zuerst muss das Kabinett die Lieferung von Artilleriegranaten noch billigen.
Verteidigungsministerin Jana Cernochova sagte am Freitag in Prag, es gehe konkret um Artilleriegranaten des Kalibers 152 Millimeter. Das Kabinett muss die Entscheidung noch billigen. «Es würde sich um ein Geschenk handeln», sagte die Politikerin der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) von Ministerpräsident Petr Fiala.
Der tschechische Aussenminister Jan Lipavsky warf Russland eine «erpresserische Taktik» gegenüber der Ukraine vor.
Tschechien rechnet mit dem Schlimmsten
Man bereite sich auf das «schlimmstmögliche Szenarium» vor und sei bereit, weitere Sanktionen gegen Moskau zu unterstützen. Beide Politiker drückten die Hoffnung auf eine friedliche Lösung der Krise aus.
Die USA und ihre westlichen Verbündeten befürchten eine russische Invasion in der Ukraine. Sie verlangen einen Rückzug der an der ukrainischen Grenze versammelten rund 100 000 russischen Soldaten ins Hinterland. Russland dagegen will schriftliche Sicherheitsgarantien und ein Ende der Nato-Osterweiterung.
Die Beziehungen zwischen dem Nato-Mitgliedstaat Tschechien und Russland sind seit längerem äusserst angespannt. Prag beschuldigte im vorigen Jahr russische Spione, hinter Explosionen in einem Munitionslager im Oktober 2014 gestanden zu haben, bei denen zwei Menschen starben. Der Kreml bestritt dies vehement. Beide Staaten wiesen in der Folge gegenseitig Diplomaten aus.