Tschechien schafft geplante Impfpflicht für Senioren ab
Die geplante Impfpflicht für Senioren und einige Berufsgruppen wird in Tschechien nun doch nicht ausgeführt. Ministerpräsident Petr Fiala hat dies verkündet.
Das Wichtigste in Kürze
- In Tschechien war eine Impfpflicht für Senioren und einige Berufsgruppen geplant.
- Diese wird jetzt aber nicht in Kraft gesetzt.
- Ministerpräsident Petr Fiala versichert seinem Land, dass es unter ihm keine Pflicht gibt.
Tschechien macht seine Entscheidung für eine Impfpflicht für Senioren und bestimmte Berufsgruppen wieder rückgängig. Es werde unter seiner Regierung keine Impfpflicht geben. Das versicherte der neue Ministerpräsident Petr Fiala nach einer Kabinettssitzung am Mittwoch in Prag.
Man wolle die Gräben in der Gesellschaft nicht vertiefen, führte der liberalkonservative Politiker zur Begründung an.
Die Vorgängerregierung unter Andrej Babis hatte die begrenzte Impfpflicht im Dezember als eine ihrer letzten Handlungen beschlossen. Die Verordnung sollte eigentlich im März in Kraft treten. Die Impfpflicht sollte unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Polizisten, Feuerwehrleute und Soldaten gelten. Aber auch für Mitarbeiter im Gesundheitswesen und in Pflegeheimen gelten.
Impfquote tiefer als in westeuropäischen Ländern
In Tschechien haben nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC bisher 62,9 Prozent der Bevölkerung eine Grundimmunisierung gegen Covid-19 erhalten. Knapp ein Drittel der Bevölkerung hat zusätzlich eine Auffrischimpfung bekommen. Das ist weniger als in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern.
Die Omikron-Welle sorgt derweil für eine Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen. Am Mittwoch meldeten die Gesundheitsbehörden 28 469 neue Fälle binnen 24 Stunden.
Auf seiner Sitzung brachte das Kabinett zudem eine Neuauflage des Pandemiegesetzes auf den Weg. Das Gesetz, das sonst Ende Februar auslaufen würde, gibt den Gesundheitsämtern weitreichende Befugnisse. So können zum Beispiel Geschäfte geschlossen werden.