Ukraine Krieg: Kiew fürchtet neue Atomkraftwerk-Katastrophe
Im Ukraine-Krieg flogen Raketen nur knapp über das grösste AKW der Welt. Die Ukraine bewertet dies als sehr gefährlich und fürchtet eine Atom-Katastrophe.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine registrierte zwei Raketen nur knapp über dem AKW Saporischschja.
- Russland kontrolliert dieses seit Anfang März und lagert Kriegsgerät und Munition dort.
- Die Ukraine wirft Russland vor, die Welt der Gefahr einer Atomkatastrophe auszusetzen.
Bereits kurz nachdem der Ukraine-Krieg ausgebrochen war, gab es Befürchtungen, dass es eine Atomkatastrophe geben könnte. Denn die russischen Invasoren nahmen die Atomruine Tschernobyl ein und griffen das weltweit grösste AKW in Saporischschja an. Seit Anfang März kontrolliert Russland laut dem ukrainischen Atomunternehmen Energoatom das AKW mit sechs Reaktoren.

Die Sorgen vor einer Atomkatastrophe sind gestern Dienstag nochmals gewachsen. Denn wie das Staatsunternehmen mitteilte, flogen zwei Raketen nur knapp über dem AKW hindurch. Anschliessend schlugen sie in Saporischschja ein, verletzten eine Person und töteten eine weitere.
Die geringe Höhe der Raketen über dem Kernkraftwerk stelle ein enormes Risiko dar, so Energoatom. Raketen könnten eine oder mehrere Atomanlagen treffen, wodurch eine nukleare Katastrophe auf der ganzen Welt drohe. «36 Jahre nach der Tragödie von Tschernobyl setzt Russland die ganze Welt der Gefahr einer weiteren Nuklearkatastrophe aus, so Energoatom.
This morning two cruise missiles flew above #Zaporizhzhia atomic plant towards the city at a low height. Later explosions were heard in Zaporizhzhia.
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) April 26, 2022
Rockets flying low directly above the plant which has 7 nuclear reactors and a lot of nuclear material is extremely risky
Auch der ukrainische Berater Anton Geraschtschenko twittert über den Vorfall: «Raketen, die Tief über das AKW mit sechs Reaktoren und viel nuklearem Material fliegen, sind extrem gefährlich.»
Dass Russland das AKW in Saporischschja im Ukraine-Krieg absichtlich angreift, dürfte aber ausgeschlossen werden. Denn laut Energoatom verwendeten die Invasoren die Anlage als Stützpunkt. So würden schweres Kriegsgerät und Munition dort gelagert.