Ukraine-Krieg: Putin feiert orthodoxes Weihnachten alleine
Russlands Präsident Wladimir Putin feiert das erste Weihnachten seit Beginn des Ukraine-Kriegs. Der Kreml-Chef besucht einen Gottesdienst – ganz allein.
Das Wichtigste in Kürze
- Wladimir Putin hat das erste Weihnachten seit Beginn des Ukraine-Kriegs gefeiert.
- Der Kreml-Chef besuchte allein einen Gottesdienst in einer Moskauer Kathedrale.
Am heutigen Samstag feiern Anhänger der orthodoxen Kirche Weihnachten. Doch das Fest wird dieses Jahr vom Ukraine-Krieg überschattet. Damit Gläubige an Weihnachtsgottesdiensten teilnehmen können, hatte Russlands Präsident Wladimir Putin eine 36-stündige Waffenruhe verhängt.
Auch der Kreml-Chef selbst besuchte einen Mitternachtsgottesdienst. Anders als in anderen Jahren verzichtete er aber auf seine übliche Teilnahme an grossen Messen ausserhalb der Hauptstadt.
Lonely Putin came out of his bunker and stands in the Annunciation Cathedral in the Moscow Kremlin
— NEXTA (@nexta_tv) January 6, 2023
Everything in this video is beautiful, but we recommend to pay special attention to the Christmas tree.
And the priest is probably a FSB officer. pic.twitter.com/Wtx2jK6Tyc
Von staatlichen Medien veröffentlichte Aufnahmen zeigen den 70-Jährigen stattdessen allein in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale. Einzig orthodoxe Priester in goldenen Gewändern sind zu sehen, wie sie bei Kerzenlicht ihre Zeremonie abhalten.
Putin, der in den Aufnahmen müde und bedrückt wirkt, sagte einer Kreml-Mitteilung zufolge: «Dieser helle, geliebte Feiertag inspiriert die Menschen zu guten Taten und Bestrebungen und dient dazu, in der Gesellschaft unvergängliche geistliche Werte und moralische Richtlinien wie Barmherzigkeit, Mitgefühl, Güte und Gerechtigkeit zu bekräftigen.»
Kirchenoberhaupt unterstützt Ukraine-Krieg
Der Kremlchef dankte zudem der russisch-orthodoxen Kirche für ihre gesellschaftliche Rolle. Deren einflussreiches Oberhaupt, Patriarch Kirill, gilt als glühender Unterstützer Ukraine-Kriegs.
Seit dem Herbst beschiesst die russische Armee zudem gezielt die ukrainische Energie-Infrastruktur. Deshalb sind viele Menschen in der kalten Jahreszeit zeitweise oder dauerhaft ohne Heizung, Strom- und Wasser-Versorgung.
Vor diesem Hintergrund werten viele Beobachter auch eine von Putin angeordnete einseitige Weihnachts-Waffenruhe als zynische Propaganda-Geste. Offiziell sollte die russische Feuerpause bis Samstagabend 22.00 Uhr MEZ gelten, allerdings wurden weiter anhaltende Kampfhandlungen gemeldet.