Ukraine kündigt neun Fluchtkorridore im Osten an

Laut der ukrainischen Regierung wurden neun Fluchtkorridore im Osten eingerichtet. Am Sonntag sind rund 2800 Zivilisten aus den umkämpften Regionen geflüchtet.

Kaum noch was übrig: Ein Mann trägt seine Habseligkeiten aus seinem zerstörten Haus. Foto: Diego Herrera/XinHua/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine kündigt neun Fluchtkorridore im Osten des Landes an.
  • Die Routen werden jeden Tag neu angekündigt.
  • Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, Evakuierungen zu sabotieren.

Für die Zivilbevölkerung in umkämpften Städten im Osten der Ukraine sind am Montag nach Angaben der Regierung neun Fluchtkorridore eingerichtet worden.

Aus der besonders schwer von russischen Angriffen betroffenen Hafenstadt Mariupol im Süden soll ein Weg für Privatfahrzeuge in Richtung der Stadt Saporischschja führen, wie Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk auf Telegram mitteilte.

Ein in eine Rettungsdecke eingewickeltes Kind kommt nach seiner Flucht vor dem Ukraine-Krieg am Grenzübergang Medyka im Südosten Polens an. - Keystone

Auch aus der Stadt Berdjansk sowie zwei weiteren Orten in der Region sollten Fluchtrouten für Privatautos eingerichtet werden. Aus umkämpften Gebieten in der Region Luhansk führten fünf Korridore in die Stadt Bachmut, schrieb Wereschtschuk. Die Routen werden jeden Tag neu angekündigt. Wereschtschuks Angaben nach konnten am Sonntag rund 2800 Zivilisten aus umkämpften Regionen flüchten.

Russland will sich auf den Osten konzentrieren

Russland und die Ukraine werfen sich immer wieder gegenseitig vor, die Evakuierung von Ortschaften und Städten zu sabotieren. Moskau hatte zuletzt erklärt, die Kampfhandlungen auf den Osten der Ukraine zu konzentrieren. Der von Russland begonnene Krieg dauert bereits seit dem 24. Februar.