Ukraine sieht Bedrohung durch iranische Mittelstreckenraketen
Die Ukraine befürchtet, dass Russland iranische Mittelstreckenraketen einsetzt. Man habe eine Luftverteidigung, keine Raketenabwehr.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine sieht eine Bedrohung durch iranische Mittelstreckenraketen.
- Die Gefahr liegt darin, dass die Ukraine keine geeigneten Abwehrwaffen habe.
- Berichten zufolge wird der Iran Russland mit Raketen und Drohnen beliefern.
Die ukrainische Armee befürchtet, dass Russland neben Drohnen auch Mittelstreckenraketen aus dem Iran kauft und gegen die Ukraine einsetzen wird. Dies sei gefährlich, weil die Ukraine keine geeigneten Abwehrwaffen habe, sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat am Dienstag in Kiew.
«Wir haben eine Luftverteidigung, keine Raketenabwehr», sagte er. Es gehe um ballistische Raketen iranischer Bauart mit Reichweiten von 300 bis 700 Kilometern, die den russischen Boden-Boden-Raketen vom Typ Iskander-M ähnelten.
Iran und Russland bestreiten Rüstungsgeschäft
Der Iran werde Russland mit Mittelstreckenraketen und weiteren Drohnen beliefern, berichtete am Dienstag auch der US-Sender CNN und berief sich auf Erkenntnisse westlicher Rüstungsexperten. Bislang setzt Russland diesen Angaben nach vor allem die iranische Einweg-Kampfdrohnen Schahed-136 ein. Der Iran und Russland bestreiten ein Rüstungsgeschäft. Die Ukraine hat nach eigenen Angaben bereits 300 dieser Drohnen abgeschossen. Dabei habe sich der deutsche Flugabwehrpanzer Gepard sehr bewährt.
Seit Russland mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern verstärkt auf die ukrainische Energie-Infrastruktur schiesst, haben viele Länder der Ukraine mehr Flugabwehrwaffen zugesagt. Die ersten zwei von acht versprochenen Flugabwehrsystemen Nasams sollten bald dort eintreffen, sagte ein Pentagon-Vertreter am Montag in Washington.