Ungarns Regierungspartei will «Werbung» für Homosexualität verbieten
Die Regierungspartei des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban will «Werbung» für Homosexualität oder für Geschlechtsumwandlung bei Minderjährigen verbieten.
Das Wichtigste in Kürze
- Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht.
Mehrere Nichtregierungsorganisationen verurteilten umgehend den am Donnerstag ins Parlament eingebrachten Gesetzesvorschlag der Fidesz-Partei. Bildungsprogramme zu dem Thema oder Werbung von Grossunternehmen, die sich mit Homosexuellen solidarisch erklären, sollen demnach künftig verboten sein, ebenso wie Aufklärungsbücher zu dem Thema.
Sollte der Vorschlag vom Parlament verabschiedet werden, würden die Meinungsfreiheit und die Kinderrechte massiv beschnitten, kritisierte ein Bündnis aus fünf NGO, darunter Amnesty International. Die Fidesz-Partei kopiere damit «diktatorische Modelle, die gegen europäische Werte verstossen». «Die Regierung wendet sich gegen ihre eigenen Bürger, indem sie dem Beispiel Russlands oder Chinas folgt», warnten die Verbände.
Ungarn war im Dezember mit einem Gesetzespaket gegen Homosexuelle und andere vorgegangen, das international auf Kritik stiess. Es schreibt unter anderem vor, dass das Geburtsgeschlecht nicht geändert werden kann, und untersagt es Homosexuellen, Kinder zu adoptieren.