Viktor Orban stoppt Hetzkampagne gegen George Soros
Der Ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat nach der unerwarteten Schlappe bei den Bürgermeisterwahl die Hetzkampagne gegen den US-Milliardär Geroge Soros vorerst stoppen lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat die Hetzkampagne gegen den US-Milliardär Soros vorerst gestoppt.
- Nach der Schlappe bei einer Bürgermeisterwahl wurde unter Orban-Anhängern die Wirksamkeit der Kampagne bezweifelt.
Nach der unerwarteten Schlappe bei einer Bürgermeisterwahl hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban die Hetzkampagne gegen den US-Milliardär George Soros («Stop Soros!») vorerst stoppen lassen. Die Abgeordneten und Kandidaten der rechts-nationalen Regierungspartei Fidesz erhielten von der Parteizentrale strikte Weisung, in den sozialen Medien «keinerlei negative, diffamierende Materialien im Zusammenhang mit Soros (zu) posten», berichtete die oppositionelle Tageszeitung «Magyar Nemzet» am Mittwoch.
Orban, der seit 2010 regiert, hatte seine Kampagne bislang fast ausschliesslich auf das Schüren von Ängsten vor Zuwanderern aufgebaut. Im Mittelpunkt stand dabei die Person des ungarischstämmigen, liberalen Soros, dem die Kampagne unterstellte, Europa mit Flüchtlingen überschwemmen zu wollen.
Nach der Schlappe bei der Bürgermeisterwahl in Hodmezövasarhely wurden unter Orban-getreuen Meinungsmachern Stimmen laut, die die Wirksamkeit der Kampagne bezweifelten. «Wir sollten mit dieser Soros-Schimpferei auf Volksschulniveau aufhören», sagte etwa Andras Bencsik, der Chefredakteur der regierungsnahen Wochenzeitung «Demokrata».
Der von einer breiten Oppositionsfront unterstützte, parteilose Kandidat Peter Marki-Zay hatte vergangenen Sonntag überraschend klar die Bürgermeisterwahl in Hodmezövasarhely gegen den favorisierten Fidesz-Mann gewonnen.