Waldbrände: Im griechischen Alexandroupolis regnet es Asche

In Griechenland brechen aktuell pro Stunde drei Waldbrände aus. In Kanada und auf Teneriffa scheint die Lage halbwegs im Griff, allerdings ohne dass es Entwarnung geben könnte.

Das Feuer verbrennt ein Haus im Dorf in der Nähe der Stadt Alexandroupolis in der nordöstlichen Region Evros. Stürmische Winde fachen die Flammen der Waldbrände in ganz Griechenland an. - Achilleas Chiras/AP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Griechenland breiten sich die Waldbrände aus, es regnet Asche auf Alexandroupolis.
  • In Nordgriechenland sind die Rauchwolken bis zur türkischen Grenze sichtbar.
  • In Kanada haben Waldbrände schon 50 Gebäude zerstört, es wird auf Regen gehofft.

In Griechenland spitzt sich die Lage eher noch zu, nachdem die griechische Feuerwehr am Montag mehr als 60 neue Brandherde binnen 24 Stunden verzeichnet hat. Zwar seien laut Sprecher viele sofort gelöscht worden – aber längst nicht alle: Allein am Montag entwickelten sich an verschiedenen Stellen im Land mindestens vier neue grosse Feuerfronten.

Seit nunmehr vier Tagen brennt es nahe der griechischen Hafenstadt Alexandroupolis im Nordosten des Landes. «In der Stadt selbst regnet es Asche und die Flammen kommen immer näher», berichtete eine Reporterin des Staatssenders ERT am Abend.

In Griechenland brennt es weiter. - keystone

Hinzugekommen sind in Nordgriechenland weitere Brandherde Richtung der Grenze zur Türkei, unter anderem im Nationalpark Dadia. Die Rauchwolken sind so gross, dass man sie auf Satellitenbildern klar erkennen kann. Starke Winde treiben den Feuerdunst gen Süden, zu riechen ist er sogar auf den rund 200 Kilometer südwestlich gelegenen Sporaden-Inseln Skiathos, Skopelos und Alonnisos.

Weitere grosse Brandherde entwickelten sich gestern fast im Stundentakt: Zunächst westlich von Athen in der Region Böotien, dann auf der zweitgrössten griechischen Insel Euböa, ausserdem auf der Insel Kythnos und nahe der nordgriechischen Hafenstadt Kavala. Viele Ortschaften wurden vorsorglich evakuiert, ein Ende ist zunächst nicht in Sicht. Die Karte der Brandgefahr des Zivilschutzes zeigt für heute fast für das ganze Land die Warnstufen gelb über orange bis tiefrot. Wegen der anhaltenden Trockenheit und auch für heute gemeldeten starken Winde bedeutet das: sehr hohe bis extreme Brandgefahr.

Teneriffa

Auch auf der bei Urlaubern beliebten spanischen Kanareninsel Teneriffa brennt es weiter. Unter Kontrolle seien die Brände bislang zwar nicht, die Feuerwehr habe sie jedoch stabilisieren können, sagte der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo. Man setzt auf sinkende Temperaturen und weniger Wind, wie es von Meteorologen angekündigt wurde.

Kanada

Kontrolle, aber keine Entwarnung auch bei den Bränden im Süden der kanadischen Provinz British Columbia. Mindestens 50 Gebäude wurden in den vergangenen Tagen zerstört, sagte der örtliche Ministerpräsident David Eby am Montag – die Zahlen könnten aber noch steigen.

«Man kann davon ausgehen, dass es sich bei den meisten, wenn nicht allen, dieser Gebäude um Wohnhäuser handelt», so Eby. Die Lage hatte sich wegen des Einsatzes vieler Rettungskräfte vor allem bei der Stadt West Kelowna zuletzt aber etwas entspannt. Zudem hoffen Anwohner und Behörden auf für heute vorhergesagten Regen.

Laut dem kanarischen Regierungschef Fernando Clavijo ist es einer der schlimmsten Brände auf Teneriffa in den vergangenen 40 Jahren. Arturo Rodriguez/AP/dpa - dpa

Kanada kämpft bereits seit Monaten gegen Waldbrände in mehreren Teilen des Landes. Zehntausende Menschen haben in mehreren betroffenen Gebieten in British Columbia und den Northwest Territories bereits ihre Häuser verlassen müssen. Auch die Luftqualität nahm rapide ab. Mittlerweile wird dort auch das Militär eingesetzt, um die Brandbekämpfung logistisch zu unterstützen.