Zoff zwischen Condor und Lufthansa gerät auf EU-Level

Im Herzen des Streits zwischen der Lufthansa und Condor steht das Special Pro-Rate Agreement (SPA). Das ist ein Vertrag, der es Condor ermöglicht, Passagiere zu attraktiven Konditionen auf Lufthansa-Flügen nach Frankfurt unterzubringen.

Lufthansa könnte dieses Abkommen jetzt aber kündigen, wenn bis zum 27. Oktober keine Übereinstimmung gefunden wird, wie «aeroTELEGRAPH» berichtet.

Der Vertrag ist zudem das Zentrum einer Kartellamtsentscheidung und eines Gerichtsverfahrens. Während das Kartellamt ursprünglich zu Gunsten von Condor entschied, sah das Oberlandesgericht Düsseldorf dies anders.

Es sicherte Lufthansa daher einen vorläufigen Erfolg. Doch das Hauptverfahren steht noch aus.

Neueste Informationen deuten darauf hin, dass der Streit zwischen den deutschen Fluggesellschaften eine zusätzliche, europäische Dimension erreicht hat. Und auch wenn es Berichte gibt, dass Condor die EU-Wettbewerbskommission kontaktiert haben könnte.

Condor bestreitet weiterhin, dass sie eine Beschwerde gegen Lufthansa bei der EU-Kommission eingereicht habe.

Ein Unternehmenssprecher erklärte lediglich, dass sie grundsätzlich keine laufenden Verfahren kommentieren.

Parallel zum Streit mit Condor ist Lufthansa auch in ein europäisches Wettbewerbsverfahren um ihren Einstieg bei ITA Airways verwickelt. Lufthansa hat noch bis zum 4. November Zeit, den Wettbewerb für ihre Italien-Pläne nachzuweisen.

Es gibt jedoch keinen offensichtlichen Grund für Lufthansa, die Kommission anzurufen. Sie hat daher bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine Stellungnahme abgegeben.

Trotz Gerüchten spielt Condor in Lufthansas Plan für ITA Airways bisher keine Rolle. Wie also der Streit zwischen den beiden Fluggesellschaften ausgehen wird, liegt noch im Dunkeln und bleibt im Moment völlig offen.