«Cheops»-Mission zur Beobachtung ferner Planeten kurz vor Start abgebrochen

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Frankreich,

Der Start des Weltraumteleskops «Cheops» zur Beobachtung ferner Planeten ist kurzfristig verschoben worden.

Exoplanet
Ein der Erde sehr ähnlichen Exoplanet wurde vom Satellit Kepler der US-Raumfahrtbehörde NASA gefunden. - EUROPEAN SOUTHERN OBSERVATORY/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Start von Sojus-Rakete mit Weltraumteleskop nun für Mittwoch geplant.

«Cheops» sollte am Dienstag um 05.54 Uhr (Ortszeit, 09.54 Uhr MEZ) an Bord einer Sojus-Fregat-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All starten. Rund 90 Minuten vor dem Start wurde dann aber die automatisierte Startsequenz unterbrochen, wie das Unternehmen Arianespace mitteilte. Bereits am Mittwoch soll nun ein neuer Startversuch unternommen werden.

«Cheops» («Characterising Exoplanet Satellite») ist ein Gemeinschaftsprojekt der Europäischen Weltraumagentur ESA und der Schweiz mit einem von der Universität Bern geleiteten Konsortium an der Spitze. Die Mission soll extrasolare Welten näher erkunden. Neben «Cheops» soll die Sojus-Rakete noch mehrere Satelliten ins All bringen.

Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos leitete nach eigenen Angaben eine Untersuchung ein, um den Grund für den Abbruch des Starts herauszufinden und «das Problem zu lösen». Ein neuer Starttermin wurde für Mittwoch um 09.54 Uhr (MEZ) angesetzt.

Das Schweizer Weltraumteleskop soll «Cheops» soll bei seiner Mission helle Sterne ins Visier nehmen, bei denen bereits Planeten nachgewiesen wurden. Dabei soll «Cheops» nach ESA-Angaben auch kleinste Veränderungen der Helligkeit solcher Exoplaneten registrieren. Dazu soll «Cheops» ferne Planeten mit einer Grösse zwischen Erde und Neptun in den Blick nehmen, um sie exakt zu vermessen.

Anhand dieser Messergebnisse und der Informationen über die Masse der Planeten wollen die Wissenschaftler dann die Planetendichte bestimmen und damit den ersten Schritt auf dem Weg zur Charakterisierung dieser extrasolaren Welten gehen. Denn die Dichte eines Planeten bietet entscheidende Hinweise auf dessen Zusammensetzung und Struktur - etwa darüber, ob er hauptsächlich aus Gestein oder Gas besteht oder ob nennenswerte Ozeane vorhanden sind.

Im Gegensatz zu bisherigen Exoplaneten-Weltraumteleskopen wie der von der französischen Raumfahrbehörde Cnes geleiteten «Corot»-Mission oder den «Kepler»- und «Tess»-Missionen der US-Weltraumbehörde Nasa hat «Cheops» nicht die Aufgabe, neue Objekte zu entdecken. Es handelt sich vielmehr um eine Folgemission, die Sterne beobachtet, für die bereits einer oder mehrere Exoplaneten nachgewiesen sind.

Gleichzeitig soll das Weltraumteleskop Planeten-Kandidaten bestimmen, die sich am besten für eine noch detailliertere Erforschung in zukünftigen Missionen eignen. Derzeit sind den Astronomen mehr als 4000 Planeten bekannt, die ferne Sonnen umkreisen.

Der erste Exoplanet wurde bereits 1995 entdeckt: Er umkreist einen Stern im Sternbild Pegasus, trägt die Bezeichnung 51 Pegasi b und ist rund 50 Lichtjahre von der Erde entfernt. Für seine Entdeckung wurden die Schweizer Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz in diesem Jahr mit dem Physik-Nobelpreis geehrt.

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