Drohnen und neue Futtermischungen für Bauern in den Alpen

Forscher entwickeln neue Saatgutmischungen, um den Futterertrag auf Alpenweiden durch den Einsatz von Drohnen zu optimieren.

Forscher in den Alpen entwickeln neue Saatgutmischungen für Alpenweiden, die trotz zunehmender Trockenheit höhere Futtererträge erzielen. (Symbolbild) - Depositphotos

Forscherinnen und Forscher tüfteln in den Alpen an Methoden zur Bewältigung der immer anspruchsvolleren Produktionsbedingungen. So haben sie etwa Saatgutmischungen für Alpenweiden konzipiert, die trotz vermehrter Trockenheit mehr Futter liefern.

Im Vergleich zu gängigen Futterbaumischungen erzielten die neuen Mischungen bis zu 44 Prozent mehr Ertrag, wie die Agrarforschungsanstalt Agroscope am Dienstag mitteilte. In Graubünden stellten sie erste Resultate von verschiedenen Projekten der Versuchsstation Alp- und Berglandwirtschaft vor. Seit drei Jahren untersuchen die Forschenden im Rahmen dieser Projekte, wie Landwirtinnen und Landwirte in den Alpen mit den Auswirkungen des Klimawandels besser klarkommen könnten.

Anpassung an neue klimatische Bedingungen

Durch die Auswirkungen des Klimawandels auf das Futter müssen laut Agroscope auch die Referenzwerte für die Berechnung des optimalen Viehbesatzes auf der Alp angepasst werden. Ein Projekt der Versuchsstation bewertet dafür den Ertrag und die Qualität des Futters auf 14 Alpenweiden in der Schweiz.

Die Beobachtungen im Jahr 2023 zeigten eine reiche Vielfalt an Alpenpflanzen mit über 300 Arten. Zwei Drittel der Arten kamen allerdings nur auf wenigen Parzellen vor. Ein Drittel wurde gar nur einmal beobachtet. Das macht die Vielfalt laut den Forschenden verletzlich.

Technologie trifft Alpenlandwirtschaft

Weitere Projekte der Versuchsstation untersuchen das Potenzial neuer Technologien für das Herdenmanagement. Es gibt zum Beispiel ein Projekt mit Drohnen, welche die Überwachung von Herden in steilem Gelände erleichtern könnten.

Auch sogenannte «virtuelle Zäune», GPS-Halsbänder, die Tieren mit Tönen oder kleinen Stromstössen signalisieren, wenn sie einen vordefinierten Radius verlassen, werden getestet. Zugelassen sind solche virtuellen Zäune in der Schweiz bisher allerdings nicht.