Endometriose: Forscher stellen mögliche Auslöser fest

Eine Bakterien-Infektion könnte mit Endometriose in Verbindung stehen – einer schmerzhaften Erkrankung, von der viele Frauen betroffen sind.

Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibskrankheiten. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Frauen leiden an der Unterleibs-Erkrankung Endometriose.
  • Die Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt, da nur wenig über die Krankheit bekannt ist.
  • Eine Studie aus Japan konnte aber die Verlinkung zu einer bestimmten Bakterie aufzeigen.

Viele Frauen weltweit leiden an Endometriose. Doch es ist nicht viel über die Krankheit erforscht worden. Hoffnung gibt nun eine Studie, die neue Erkenntnisse über den Zustand sammeln konnte.

155 Frauen in Japan waren an der Studie beteiligt. Dabei wurden Fusobakterien in den Gebärmüttern von etwa 64 Prozent der Frauen mit Endometriose gefunden. Diese konnten bei nur sieben Prozent der Frauen ohne Erkrankung entdeckt werden.

Weitere Experimente haben Forscher an Mäusen, die mit den Bakterien im Labor infiziert wurden, durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass eine Behandlung mit einem Antibiotikum die Gewebeveränderungen bei den Nagertieren verringern konnte.

Für die Forschung an Endometriose wurden Mäuse getestet. (Symbolbild) - Pixabay

Die Studie wurde im Fachblatt «Science Translational Medicine» veröffentlicht. Es bedarf jedoch weiterer Forschung mit Menschen. Doch die Ergebnisse wecken das Interesse an der potenziellen Rolle von Mikroben bei der Unterleibs-Erkrankung auf. Für den Zustand gibt es nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten, da deren Ursachen nur teils bekannt sind, berichtet «nature».

«Wir wollen neue Therapien einsetzen», sagt Yutaka Kondo, ein Krebsbiologe an der Universität Nagoya in Japan und Mitautor der Studie. «Aber zuerst müssen wir herausfinden, warum Menschen an Endometriose leiden.»

So wirkt Endometriose auf den Körper

Bei Endometriose bauen sich Gebärmutterschleimhaut-ähnliche Zellen ausserhalb der Gebärmutter auf. Sie können an verschiedenen Stellen des Körpers wachsen und bilden sogenannte Endometriose-Herde. Diese verhalten sich wie die Gebärmutterschleimhaut.

Endometriose: Multiple Endometrioseherde sichtbar. (Archivbild) - t-online.de/ wildpixel/Getty Images

In den Herden siedelt sich Schleimhaut an, die mit der Menstruation blutet. Doch das Blut fliesst am Bauchfell etwa nicht richtig ab. Auf diese Weise entstehen Blutansammlungen und Zysten. Zudem werden teils auch unabhängig von der Periode starke Schmerzen ausgelöst.

Derzeit läuft eine weitere klinische Studie, schildert Kondo im Bericht. Dabei soll herausgefunden werden, ob Antibiotika bei Frauen einige Symptome der Endometriose lindern könnten.