Forschungsprogramm zur Bestimmung von Corona-Immunität initiiert
Beim Coronavirus hört man oft, dass viele die Erkrankung ohne ihres Wissens durchmachen. Ein neues Forschungsprojekt soll nun dazu und zur Immunität aufklären.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Projekt des Swiss School of Public Health soll über Corona-Immunität aufklären.
- Die sechsmonatige Studie soll klären, wie viele Schweizer die Seuche überstanden haben.
Eine Studie soll klären, wie viele Schweizerinnen und Schweizer bereits eine Covid-19-Infektion durchgemacht haben und ob sie nun immun sind. Das schweizweite Forschungsprogramm «Corona Immunitas» ist eine Initiative der Swiss School of Public Health (SSPH+), zu der 12 Hochschulen zählen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) unterstützt die Studie inhaltlich und finanziell, wie SSPH+ und BAG am Donnerstag mitteilten. Wie es bei SSPH+ auf Anfrage hiess, handelt es sich um einen «relevanten Beitrag».
Das Programm ist ausgerichtet auf mindestens sechs Monate und erhebt den Anteil der Personen mit Antikörpern in der Schweizer Bevölkerung. Die Studie soll aufklären, wie viele Menschen über Antikörper verfügen und abklären, ob man sich trotz Antikörpern erneut anstecken kann. Die Studien und Tests müssen als Programm schweizweit gebündelt und koordiniert werden, wie es weiter heisst. Nur so liessen sich verlässliche und vergleichbare Daten ermitteln.
Reaktivierung des öffentlichen Lebens ermöglichen
Die Behörden sollen mit «Corona Immunitas» epidemiologische Entscheidungsgrundlagen für das Festlegen von Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung erhalten. Die Studie soll auch zur Reaktivierung des öffentlichen Lebens beitragen. Denn Entscheide über die Aufrechterhaltung oder Lockerung des Notstandes müssen laut SSPH+ auf einer soliden Datengrundlage basieren. Dies wiederum bedinge Kenntnisse über die schweizweite Infektionsrate mit dem Coronavirus.
Aktuell sei nicht bekannt, wie viele Einwohner sich bereits mit dem Coronavirus infiziert haben und somit wahrscheinlich immun dagegen sind. So wird vermutet, dass die Infektion bei vielen Menschen unbemerkt verläuft oder, bei leichten Beschwerden, mit einer Erkältung verwechselt wird. Zudem müsse, sobald ein Impfstoff verfügbar sei, für eine gezielte Durchimpfung der Bevölkerung der Durchseuchungsgrad bekannt sein.
Im Rahmen des Forschungsprogramms sollen laut BAG und SSPH+ bis Oktober 2020 gestaffelt rund 25'000 Personen getestet werden. Diese Personen werden aus der Allgemeinbevölkerung, sowie aus bestimmten Berufen aufgerufen. Ob jemand eine Corona-Infektion durchlaufen hat, wird mittels Bluttest ermittelt: Finden sich Antikörper im Blut, kann auf eine durchgemachte Infektion geschlossen werden.