Roche erleidet Rücksetzer mit neuartiger Krebstherapie

Roches neuartiges Krebsmedikament Tiragolumab erreicht in einer klinischen Studie nicht die gesteckten Ziele.

Der Pharmakonzern Roche hat in der Krebs-Forschung einen Rückschlag erlitten. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER

Der Pharmakonzern Roche hat eine Forschungsschlappe erlitten. Das neuartige Krebsmittel Tiragolumab hat in einer Studie die gesteckten Ziele nicht erreicht, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.

In der Studie wurde Tiragolumab zusammen mit dem Immuntherapeutikum Tecentriq plus Chemotherapie bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs eingesetzt. Diese Kombination wurde mit einer Behandlung mit Pembrolizumab von Merck/MSD) sowie Chemotherapie verglichen.

Zu den Zielen der Phase II/III-Studie «Skyscraper-06» zählte vor allem das progressionsfreie Überleben, also die Zeit, die vom Beginn der Behandlung im Rahmen einer klinischen Studie bis zur weiteren Progression der Erkrankung oder dem Todesdatum des Patienten verstreicht.

Niedrigere Wirksamkeit als erwartet

Auch das Ziel bezüglich «Gesamtüberleben» wurde nicht erreicht. Dieses Ziel misst, wie lange Patientinnen und Patienten mit einer Erkrankung leben. Die von Roche getestete Kombination zeigte vielmehr eine geringere Wirksamkeit bei diesen beiden Zielen als die Vergleichskombination.

Auf der Grundlage dieser Ergebnisse beabsichtige Roche nun, die Studie zu beenden. Die Ergebnisse würden den Gesundheitsbehörden mitgeteilt und anschliessend auf einer bevorstehenden medizinischen Tagung präsentiert. Für den Pharmakonzern ist das ein Rückschlag, da er grosse Hoffnungen auf den neuen Wirkstoff gesetzt hatte.