Werbung für Zigaretten und Shisha verführt Kinder und Jugendliche
Ob E-Zigarette, Shisha oder herkömmliche Zigaretten: Werbung verführt Kinder und Jugendliche zum Konsum. Das geht aus einer Studie der DAK hervor.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wahrscheinlichkeit zu Rauchen steigt auf das Doppelte, wenn Werbung im Spiel ist.
- Die Studie der DAK zeigt, dass Werbung Heranwachsende zum Rauchen verleitet.
Der Kontakt mit Werbung für E-Zigaretten verführt Kinder und Jugendliche einer Studie zufolge zum Rauchen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Heranwachsende E-Zigaretten probieren, steige durch die Werbung um 142 Prozent, ergab der heute Mittwoch von der Krankenkasse DAK-Gesundheit in Hamburg veröffentlichte Präventionsradar. Nach der repräsentativen Studie wirkt sich die Werbung zudem ähnlich auf den Konsum von herkömmlichen Zigaretten und Shishas aus. Der Studie zufolge hat mit einem Anteil von 21,7 Prozent bereits mehr als jeder fünfte Jugendliche eine E-Zigarette geraucht. Jeder Achte greift demnach parallel zur Shisha und zur herkömmlichen Zigarette.
Werbung macht eindeutigen Unterschied
Die Studienmacher konnten deutliche Unterschiede je nach Werbekontakt ausmachen. So gab nicht einmal jeder sechste Schüler (15,9 Prozent) mit niedrigem Werbekontakt an, E-Zigarette zu rauchen. Bei den Schülern mit hohem Werbekontakt war es mehr als jeder Dritte (38,5 Prozent). Bei der herkömmlichen Zigarette ist das Verhältnis von Schülern mit wenig Werbekontakt zu denen mit viel Werbekontakt mit 17,1 Prozent zu 34,9 Prozent ebenfalls deutlich unterschiedlich. Dies entspricht einem Plus von 104 Prozent. Bei Shishas zeigt sich den Angaben zufolge eine um 128 Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit, beim Konsum aller drei Produkte mit einem Plus von 180 Prozent sogar fast eine Verdreifachung.
Der Vorstandschef der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, forderte als Konsequenz ein «umfassendes Werbeverbot» für Tabak, Zigaretten und auch E-Zigaretten. «Als Kasse schliessen wir uns auch den Forderungen der Weltgesundheitsorganisation an, E-Zigaretten und Tabakerhitzer strenger zu regulieren», erklärte Storm. «Der Schutz der Gesundheit muss an erster Stelle stehen.»