Warum schweigt Marco Streller nach den Spielen des FCB?

14 Punkte liegt der FCB hinter Meister YB – Sportchef Marco Streller schweigt. Was ist los beim FC Basel?

FC Basels Sportchef Marco Streller. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der FC Basel steckt nach dem 2:2 in Lugano weiterhin in einer Krise.
  • FCB-Sportchef Marco Streller äussert sich aktuell kaum noch öffentlich.
  • Hat er sich einen Maulkorb auferlegt.

Der 2:1-Sieg gegen Luzern beruhigt die angespannte Situation beim FC Basel nur kurz. Eine Woche nach der 1:7-Klatsche gegen YB lassen die Basler auch gegen Lugano Punkte liegen. Im Tessin verspielt der FCB am Sonntag leichtfertig eine 2:0-Führung.

«Hauptsache gewinnen»

Es ist eine schwierige Zeit für Sportchef Marco Streller. Die Vereinslegende muss seit längerer Zeit heftige Kritik ertragen. Ein Beispiel gefällig? «Mir sind rycher, aber YB hett dr Spycher!», steht dem Spiel gegen Luzern auf einem Spruchband zu lesen. Das sitzt. Der Konkurrent aus Bern ist den Baslern enteilt. Streller hat seine Coolness verloren, ist angespannt. Vor dem Luzern-Spiel sagt er: «Egal wie, Hauptsache gewinnen!» Eine Aussage, die so gar nicht dem früheren Selbstverständnis des grossen FCB entspricht. Und es ist die letzte Wortmeldung Strellers.

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Maulkorb?

Nach der Kanterniederlage gegen YB verliess Streller das Wankdorf frühzeitig, sagte kein Wort. Stattdessen stellt sich Präsident Bernhard Burgener den Medien, nimmt seinen jungen Sportchef in Schutz. Dafür spricht Trainer Marcel Koller. Nach den Spielen gegen Luzern und Lugano ist es erneut Koller, der Stellung nimmt. Die Frage stellt sich: Warum stellt sich Streller nicht nach Niederlagen? Warum schweigt er?

FCB-Trainer Marcel Koller auf der Spielerbank im Stadion Cornaredo. - Keystone

Der ehemalige Topstürmer sitzt im am Sonntag im Tessin zwar auf der Tribüne, äussert sich aber erneut nicht zum Gezeigten. Untypisch für Streller, der sonst kaum Berührungsängste zeigt. Hat er sich selbst einen Maulkorb auferlegt?

Fakt ist: Bei der Präsentation des neuen FCB-Konzepts im Frühling 2017 zeigt sich die neue Basler Führung gesprächig. «Vier bis acht Junge im Kader zu haben ist realistisch. Im Moment ist der Abstand zu YB so gross, dass man ­dieses Risiko eingehen kann.» Das hat sich ziemlich rasch gedreht.