Apples Sprachassistentin Siri schöpft laut Miterfinder Norman Winarsky sein Potential nicht aus
Seit sieben Jahren ist Apples intelligente Sprachlösung Siri auf dem iPhone, Mac-Computern und inzwischen auch auf dem «Home Pod» zu finden. Jedoch schöpft die Sprachassistentin ihr Potential bei Weitem nicht aus, meint Miterfinder Norman Winarsky.
Die Sprachlösung agiere in keiner Art und Weise intelligent und smarte Interaktionen – etwa längere Konversationen – mit dem Nutzer gebe es kaum.
Ursprünglich als Reisebegleitein entwickelt
Das Wichtigste in Kürze
- Apples Sprachlösung Siri liegt laut Miterfinder Norman Winarsky hinter den Erwartungen zurück.
- Mitunter sollen interne Querelen bei Apple zur Lähmung des Projekts beigetragen haben.
Ein Problem ist laut Winarsky, dass Siri ursprünglich als intelligente Reisebegleitung entwickelt wurde und nicht ein allumfassendes System für alle Lebensbereiche ist. Zudem habe sich Apple zu wenig Zeit bei der Entwicklung gelassen. Diese Defizite müssen nun aufgeholt werden, so der Siri-Erfinder.
Haben interne Querelen die Siri-Entwicklung gelähmt?
Wie «The Information» berichtet, habe die Entwicklung von Siri bei Apple zu internen Streitigkeiten geführt. Bereits bei der Entwicklung des iPhone 4s habe es grosse Konflikte zwischen dem Siri-Entwicklerteam und dem Apple-Management gegeben. Dabei soll das Management auch etliche Entscheidungen getroffen haben, die vom Siri-Team als nicht vertretbar angesehen wurden.
Mitunter habe das Management dem Entwickler-Team lange verschwiegen, dass man an einem smarten Lautsprecher – dem «Home Pod» – arbeitet. Das Siri-Team wurde erst 2015, ein gutes Jahr vor der ersten «Home Pod»-Ankündigung, in die Unternehmenspläne involviert. Dies habe zu massiven Verstimmungen geführt habe, die der Weiterentwicklung von Siri nicht besonders geholfen haben.
Norman Winarsky, Miterfinder von Apples intelligentem Sprachsystem Siri, ist von der inzwischen acht Jahre alten Lösung enttäuscht. Wie Winarsky, der inzwischen als Investor arbeitet, in einem Interview mit «Quartz» erklärt, figuriere die Sprachlösung weit hinter seinen Erwartungen. Er habe sich persönlich mehr von den Fähigkeiten von Siri erhofft.