New York: Holocaust-Überlebende werden mit Lebensmittel versorgt
2'100 einkommensschwache Holocaust-Überlebende werden über die Feiertage mit Lebensmitteln versorgt. Das Projekt eines koscheren Lebensmittelnetzwerks.
Das Wichtigste in Kürze
- In New York versorgt ein Projekt von Met Council Holocaust-Überlebende mit Lebensmitteln.
- Die betroffenen Seniorinnen und Senioren sind einkommensschwach.
- Während der Feiertage erhalten sie zusätzlich Botschaften von freiwilligen Helfern.
In einem Lagerhaus in Brooklyn werden über die Festtage fleissig Essenswaren verpackt. Ein Projekt von Met Council, dem grössten Netzwerk für koschere Lebensmittel in Brooklyn, versorgt einkommensschwache Holocaust-Überlebende. Besonders während der Feiertage sollen sie wissen, dass sie nicht allein sind.
In New York würden schätzungsweise 15'000 bis 20'000 Holocaust-Überlebende weilen, so David Greenfield, Geschäftsführer von Met Council. «Leider ist ein grosser Teil von ihnen einkommensschwach und lebt allein.» Für Menschen, die an den Feiertagen allein müssen, sei es besonders wichtig, ein Gefühl von Urlaub zu haben und zu wissen, dass die Menschen an einen denken.
Projekt startete während Pandemie
Freiwillige verpacken nicht nur während der Feiertage koschere Lebensmittel. Das ganze Jahr über werden einkommensschwache Seniorinnen und Senioren versorgt. Die Überlebenden erhalten zu Weihnachten aber zusätzlich noch eine Notiz.
«Wir lassen die Freiwilligen Notizen schreiben. Sie schreiben zum Beispiel ‹Frohes Thanksgiving› oder ‹Frohes Chanukka›.» Einige Zettel kämen von 8-jährigen Kindern, die einfach nur dasitzen und verpacken. «Während sie hereinkommen, lernen sie, dass es einmal den Holocaust gab und dass es Menschen gibt, die überlebt haben.»
Das Projekt von Met Council startete im Jahr 2020 als die Pandemie ausbrach. Anfangs wurden wöchentlich 500 Überlebende mit Essenspaketen beliefert. Jedoch stellten sie fest, dass der Bedarf viel grösser sei, erklärt Greenfield.
«Jetzt haben wir das Programm ausgeweitet. Wir liefern jede Woche 2100 Lebensmittelpakete an Holocaust-Überlebende im Grossraum New York, die noch immer an ihr Zuhause gebunden sind und die niemanden haben, der sich um sie kümmert.»