Atomkraft-Neubau: Neue Umfrage zeigt eine 53 Prozent Mehrheit

Eine neue Umfrage zeigt, dass 53 Prozent der Schweizer Bevölkerung eine Aufhebung des Neubauverbots für Atomkraftwerke befürwortet.

53 Prozent der Schweizer Bevölkerung ist für eine Aufhebung des Neubauverbots für Atomkraftwerke. - keystone

Eine Mehrheit von 53 Prozent stellt sich hinter die Pläne des Bundesrats zur Aufhebung des Neubauverbots für Atomkraftwerke in der Schweiz. Dabei zeigt sich ein Geschlechtergraben: Nur 44 Prozent der Frauen befürworten den Kurswechsel gegenüber 63 Prozent der Männer.

Das geht aus einer neuen Umfrage im Auftrag von «20 Minuten» und Tamedia hervor, über welche die «SonntagsZeitung» berichtete. Der Bundesrat hatte die AKW-Diskussion Ende August mit seinem Plan zur Aufhebung des Neubauverbots neu entfacht, nachdem dieses 2027 vom Volk mit 58 Prozent Ja beschlossen worden war.

In der Umfrage vom 19. bis 22. September gaben 43 Prozent aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, den Neubau von AKW abzulehnen. Keine Angaben machten 4 Prozent.

Kehrtwende in Meinungsumfragen

Damit zeigte sich eine Kehrtwende gegenüber einer vom 6. bis zum10. September erhobenen Umfrage, in der sich noch51Prozent gegen AKW-Neubauten aussprachen.

In der am Sonntag veröffentlichten Umfrage zeigte sich neben dem Geschlechtergraben auch ein bekannter Rechts-Links-Graben bei der Atomenergie. Grüne lehnten die Aufhebung des Neubauverbots mit81Prozent ab, bei der SP waren es 73 und bei den Grünliberalen 59 Prozent.

Gerhard Pfister ist Präsident der Mitte-Partei. - keystone

Die Mitte-Anhängerschaft kippte mit 52Prozent ins Ja-Lager. Dabei hatte Parteipräsident Gerhard Pfister den Bundesratsentscheid kritisiert. Die Landesregierung wolle den Volksentscheid von2017offenbar nicht akzeptieren.

Parteiübergreifende Unterstützung

Die SVP-Anhängerinnen und -Anhänger stellten sich mit82Prozent hinter die Aufhebung des Verbots, die FDP-Sympathisanten mit77Prozent.

Die Online-Umfrage wurde vom19. bis zum22. September2024vom Institut Leewas im Auftrag von «20 Minuten» und Tamedia durchgeführt. 19'552 Personen aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin nahmen teil. Der Stichproben-Fehlerbereich beträgt ±1,7 Prozentpunkte.