Ausserordentliche Spendenbereitschaft der Schweizer Bevölkerung
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat in der Schweiz eine ausserordentlich grosse Spendenfreudigkeit hervorgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz zeigt sich solidarisch mit den Kriegs-Betroffenen aus der Ukraine.
- Die Glückskette bekam mit 130 Millionen Franken Spenden der zweitgrössten Betrag zusammen.
- Auch kleine Hilfswerke berichten von einer sehr grossen Spendefreudigkeit.
Neben dem Bund haben auch Kantone, Kirchen, Firmen und Schweizer Hilfswerke Gelder und Waren in Millionenhöhe zugunsten der Ukraine gespendet.
Die Glückskette hat beispielsweise bis Ende 2022 über 130 Millionen Franken an Spenden für die Hilfe in der Ukraine und den Nachbarländern erhalten.
Zweitgrösste Glückskette-Sammelaktion
Das ist die zweitgrösste Spendensumme, die die Sammelorganisation je erhalten hat, wie Judith Schuler von der Glückskette-Geschäftsleitung auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Die Kantone Zürich und Wallis allein leisteten angesichts des Krieges auf europäischem Boden einen Beitrag von einer Million Franken, respektive 300'000 Franken an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und an die Glückskette. Viele Städte und Gemeinden spendeten einen Franken pro Einwohner.
Auch kleine Hilfswerke erhalten grosse Beiträge
Auch beim kleinen privaten Berner Hilfswerk «Bär&Leu», das seit über 20 Jahren Bedürftige in der Ukraine unterstützt, zeigte man sich überrascht von der grossen Spendenfreudigkeit. Neben Geldspenden seien vor Weihnachten beispielsweise grosse Mengen an warmen Kleidern und Schlafsäcke zur Verfügung gestellt worden.
Seit Anfang März 2022 sind mit zehn Sattelschlepper jeweils rund 15 bis 20 Tonnen Material in die Ukraine geschickt worden. Beim Beladen der Lastwagen halfen auch sechs bis acht Ukrainer und Ukrainerinnen mit. Ein nächster Transport ist für den 24. März geplant. Im Abstand von zwei Monaten soll jeweils ein Lastwagen in die Ukraine geschickt werden, sagte Bär&Leu-Präsident Heiner Bregulla.
Wie hoch die finanzielle Hilfe der Kantone, von Gemeinden und Städten insgesamt war, konnten zunächst weder das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), die Konferenz der kantonalen Finanzdirektorinnen und Finanzdirektoren (FDK) noch der Schweizerische Städteverband schätzen. Konkrete Zahlen dürften erst im Herbst 2023 zur Verfügung stehen.