Beim Spenden sollten Sie sich nicht unter Druck setzen lassen
Viele Organisationen sammeln Spenden für die Unterstützung von bedürftigen Menschen und Tieren. Immer wieder setzen Spendensammler die Spender aber unter Druck.
Das Wichtigste in Kürze
- Spenden macht glücklich, Spender dürfen sich aber nicht unter Druck setzen lassen.
- Ein Drängen zu spenden, kann bewusst aber auch unbewusst geschehen.
- Die Aktionen und das Marketing lassen auf die Seriosität einer Organisation schliessen.
Für bedürftige Menschen und gefährdete Tiere in der Natur oder in Tierheimen zu spenden, ist eine gute Sache. Allerdings sollten wir uns in unserer Entscheidung, wohin unsere Spende fliesst und wie hoch diese ist, frei fühlen können. Einige Hilfswerke und unabhängige Spendensammler setzen uns allerdings, teilweise sogar ungewollt, unter Druck.
Spenden ist nicht nur eine Kopfsache
Der Mechanismus des Drucks an sich ist nicht schlimm, in einigen Situationen begrüssen wir ihn sogar. Analog dazu gibt es den positiven wie auch negativen Stress. Druck lässt uns Entscheidungen und Handlungen in kürzerer Zeit vornehmen, bestenfalls bei gleichbleibenden oder sogar besseren Resultaten.
Im Bereich des Spendens jedoch ist Druck nicht wünschenswert. Wenn wir spenden, möchten wir mit unserem Geld oder auch unserer Zeit einen Mehrwert bieten. Für einen solchen möchten wir uns zudem selbst entscheiden, damit uns unsere Tat wirkungsvoll und hilfreich erscheint.
Spenden ist stets mit unseren Empfindungen, Bedürfnissen und Emotionen verbunden. Effektive Altruisten hingegen versuchen komplett rational, ihre Spenden gemäss Berechnungen zu vergeben. Mit dieser Philosophie können sich nicht alle identifizieren und somit ist das Spenden für viele keine Kopf-, sondern auch Herzensangelegenheit.
Seriöse Spendensammler verzichten auf ein Drängen
Trotzdem versuchen Hilfsorganisationen, Vereine und auch eigenständige Spendensammler Druck auf potenzielle Spender aufzusetzen. Dies kann gewollt sein, beispielsweise durch das Zusenden von Geschenken via Post und dem Beilegen eines Einzahlungsscheins. In solchen Fällen lassen sich viele Spender zu dem scheinbar notwendigen Anbieten einer Gegenleistung hinreissen.
Auch unbewusst werden wir immer wieder zu Spenden genötigt. Spendensammler auf der Strasse appellieren an unsere Moral, indem sie uns Bilder von tragischen Katastrophen oder Menschen in Not zeigen. Auch soziale Beziehungen zwischen Spendensammler und Spender können bereits Druck ausüben und uns in unseren Entscheidungen beeinflussen.
Um Ihrer Spende einen tatsächlichen, persönlichen Sinn zu verleihen, sollten Sie sich dennoch nicht zu einer Spende drängen lassen. Studien zeigen, dass Hilfeleistungen wie Spenden von Geld und Zeit uns selbst glücklich machen. Diesem Umstand liegt aber auch die Voraussetzung zugrunde, dass wir uns den Empfänger unserer Spende selbst aussuchen. Seriöse Hilfswerke verzichten bei Aktionen daher auf das Aufsetzen von unerwünschtem Druck, so können Sie geeignete Empfänger ihrer Spende erkennen.