Bellach SO: Samuel mit Messer bedroht – Eltern kritisieren Schule

Der 13-jährige Samuel aus Bellach SO wird von einem Mitschüler mit einem Messer bedroht. Seine Mutter ist schockiert – die Schule behält das vorerst für sich.

In Bellach kam es zu einer Messerdrohung an der Schule. Eltern kritisieren, dass sie nichts davon erfahren haben. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schock: Nach einem Gerangel zückt ein Schüler aus Bellach SO ein Messer.
  • Alle hätten Angst gehabt, erklärt der bedrohte Samuel (13).
  • Die Schule informierte die Eltern des 13-Jährigen nicht – das kritisiert die Mutter.

Samuel Ramseier aus Selzach SO ist ein lebhafter Teenager. Der 13-Jährige bewegt sich viel, spielt Fussball im lokalen Verein. Er sei aber auch kein Unschuldslamm, sagen seine Eltern.

Gerade am Dienstag hat er einen Finken nach einem Klassenkameraden geworfen. Doch mit dessen Reaktion hat Samuel nicht gerechnet.

Zwischen den Jungs kommt es zum Gerangel im Gang, anschliessend gehen die beiden zurück ins Klassenzimmer. Dort sei der Mitschüler zu seinem Rucksack gegangen – und: «Er hat das Messer gezückt und gesagt ‹Komm her, du Hu*ensohn! Ich ...›», erzählt Samuel bei Tele M1.

Dann sei zum Glück die Lehrerin dazwischengegangen.

Mutter: «Ich hätte einen Anruf erwartet»

Vermutlich wollte er etwas wie «Ich stech' dich ab» sagen, so Samuel. Dazu sei er aber nicht mehr gekommen. Die Lehrerin habe das Messer eingezogen und mit dem Mitschüler gesprochen. Kurze Zeit darauf ging der Unterricht weiter.

Fabienne Ramseier, die Mutter von Samuel, kritisiert die Schule: «Ich hätte eigentlich erwartet, dass ich bei so einem Vorfall angerufen werde. Das ist keine Lappalie. Ich habe es erst erfahren, als mein Kind nach Hause gekommen ist und es mir erzählt hat.»

Die Schule in Bellach SO kommuniziert nicht, ob sich der Vorfall wirklich so abgespielt hat. Sie macht aber ein schriftliches Statement an Tele M1 – darin steht unter anderem: «Angesichts der Tatsache, dass noch viele Fragen offen sind, befinden wir uns in einem sorgfältigen Klärungsprozess

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Samuel habe selbst ebenfalls schon kurz mit dem ukrainischen Mitschüler gesprochen: «Er sagte, er werde viel gemobbt und wollte mich nicht bewusst bedrohen. Aber es sah bedrohlich aus, alle hatten Angst.» Die Familie will nun Anzeige gegen ihn erstatten.