Berset: «Müssen uns auf dritte Corona-Welle einstellen»
Bundesrat Alain Berset sprach am Freitag vor den Bundeshausmedien über die aktuelle Corona-Situation in der Schweiz. Er rechnet mit einer dritten Welle.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat rechnet in den kommenden Wochen it einer dritten Corona-Welle in der Schweiz
- Trotzdem gehen neue Lockerungspläne für den 22. März in die Konsultation.
Der Bundesrat rechnet in den kommenden Tagen und Wochen mit einer dritten Corona-Welle. «Je höher sie wird, desto länger dauert sie», sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Freitag vor den Bundeshausmedien. Trotzdem gehen neue Lockerungspläne in die Konsultation.
«Die Situation ist nicht so, wie wir uns das wünschen», sagte Berset. Die Fallzahlen stagnierten seit mehreren Wochen, zuletzt seien sie gestiegen. Derzeit befänden sie sich rund 20 Prozent über dem Niveau der Vorwoche. In den Nachbarländern seien ähnliche Entwicklungen zu beobachten.
Die Modelle der wissenschaftlichen Taskforce zeigen es laut Berset eindeutig: «Eine dritte Welle wird kommen, wir wissen aber nicht, wie stark sie sein wird.» Die Lage bleibe unsicher und fragil. Niemand wisse genau, weshalb die Zahlen wieder steigen. Ein Grund seien wohl die mutierten Viren, ein anderer vielleicht der erste Öffnungsschritt.
Belegung der IPS gesunken
Berset sagte, dass sich drei von vier Richtwerten negativ entwickelt hätten seit dem ersten Öffnungsschritt von Anfang März. Nur die Belegung der Intensivpflegeplätze sei gesunken.
Trotzdem plane der Bundesrat weitere Öffnungsschritte. «Wir müssen aber vorsichtig bleiben und nächste Woche schauen, was realistisch und möglich ist.» Das Ziel bleibe, die Kontrolle nicht zu verlieren. «Dann wären wieder drastische Massnahmen notwendig», so Berset.
Niemand wolle die Krise verlängern. Weiterhin wichtig sei deshalb: «Distanz, Distanz, Masken, Masken, Händehygiene, Händehygiene – gerade bei vermehrten Kontakten.»