Blocher-Wohngemeinde hat teuerste Abfallsäcke Zürichs
Wer seinen Abfall entsorgen will, zahlt – je nachdem, wo er wohnt – einen komplett anderen Betrag pro Sack. In Zürich ist der Preis am höchsten in Herrliberg.
Das Wichtigste in Kürze
- In Zürich haben die verschiedenen Gemeinden unterschiedliche Abfallgebühren.
- Der Preis für einen 35-Liter-Sack liegt zwischen 1,10 und 3 Franken.
- Je nach Wohnort muss ein durchschnittlicher Haushalt viel mehr zahlen als anderswo.
Müll ist nicht gleich Müll. Nein, hier ist nicht die Abfalltrennung gemeint, sondern die Differenz bei den Preisen für Müllsäcke. Denn wie das Beispiel Zürich zeigt, gibt es selbst innerhalb der Kantone massive Unterschiede.
Wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet, heisst das in konkreten Zahlen: Ein Abfallmärkli für einen 35-Liter-Sack kostet je nach Gemeinde zwischen 1,10 und drei Schweizer Franken.
Sackgebühren sind nicht alles
Am teuersten ist die Entsorgung in Christoph Blochers Wohngemeinde Herrliberg ZH an der Goldküste. Am günstigsten kommen die Einwohnenden von Dägerlen bei Winterthur weg. Neben Herrliberg fordern nur noch fünf andere Gemeinden einen Betrag von über zwei Franken. Die Zeitung beruft sich dabei auf Informationen der kantonalen Baudirektion.
Werden die Bewohner von Herrliberg also abgezockt? So einfach ist es nicht, wie eine genauere Betrachtung zeigt.
Denn: Wie der Herrliberger Gemeindeschreiber Tumasch Mischol gegenüber der «ZSZ» erklärt, setzt man auf rein verursachergerechte Gebühren. «Nur wer Abfall verursacht, wird belastet.» So erhebt der Ort an der Goldküste keine Abfallgrundgebühr – stattdessen ist halt der einzelne Abfallsack dann teurer.
Wenn das berücksichtigt wird, ist Herrliberg nicht mehr die teuerste Gemeinde. Gemäss Daten des Bundesamts für Umwelt zahlt ein durchschnittlicher Haushalt 282 Franken pro Jahr für den Müll. In dieser Rechnung wäre Flurlingen mit 476 Franken die Nummer eins.
Inklusive Grundgebühr ist übrigens Dägerlen bei Winterthur auch nicht mehr die günstigste Gemeinde. Der Durchschnittshaushalt in Maur am Greifensee kommt mit 149 Franken am besten davon. Wobei: Das wird sich bald ändern, denn Maur wird seine Grundgebühr sowie seine Sackgebühr fürs neue Jahr erhöhen.
Mehrere Faktoren beeinflussen die Höhe der Gebühren
Die Abfallgebühren sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Beispielsweise spielt der Preis eine Rolle, den das zuständige Entsorgungsunternehmen haben will. Weiter machen auch die Energiepreise und der Tarif der Kehrichtverwertungsanlage etwas aus.
Im Kanton Zürich gibt es fünf verschiedene solche Anlagen. Dabei kommt es auch zu regelrechten Preiskämpfen, weil die Anbieter möglichst viele Gemeinden anlocken wollen.