Coronavirus: Darum hat das Wallis die Notbremse gezogen
Das Wallis verkündet drastische Massnahmen, obwohl sich die Zahlen des Coronavirus stabilsieren. Bei den Hospitalisierungen zeichnet sich keine Verbesserung ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Coronavirus-Fallzahlen im Wallis sinken wieder.
- Trotzdem verkündet die Kantonsregierung härtere Massnahmen.
- Die Zahl der Hospitalisierungen allerdings bleibt weiter hoch.
Das Wallis leidet stark unter dem Coronavirus. 700 neue Fälle musste der Kanton am Mittwoch dem BAG melden. Doch es gibt einen Lichtblick: Die Fallzahlen beginnen zu sinken, die vor zwei Wochen erlassenen Massnahmen scheinen zu wirken.
Dennoch hat die Kantonsregierung drastische neue Massnahmen verkündet. Ab Freitag um 22 Uhr müssen Restaurants, Cafés, Pubs, gelegentlich geöffnete Gasthäuser und Bars für die Öffentlichkeit geschlossen werden.
Betroffen sind auch Bäckerei-, Tankstellen-, Bahnhof-, Hotel- und Campingbars.
Einschränkungen trotz Besserung?
Fitnesscenter, Kinos, Clubs und weitere Freizeit-Einrichtungen wurden bereits vor zwei Wochen geschlossen, ausserdem galt ab 22 Uhr eine Sperrstunde.
Diese Massnahmen scheinen die Fallzahlen zu stabilisieren, schreibt die Kantonsregierung in einer Mitteilung. Weshalb werden trotzdem drastische Einschränkungen angeordnet?
Die Antwort ist einfach: Die Hospitalisierungen ziehen weiter an. Und eine Abflachung bei dieser Kurve zeichnet sich nicht ab.
Genau wie die Neuinfektionen verzögert auf die Massnahmen reagieren, zeigt sich der Effekt von tieferen Fallzahlen verzögert auf die Hospitalisierungen. Zumindest in den nächsten Tagen dürften die neuen Spitaleintritte noch weiter steigen. Und damit auch die Todesfälle.
Coronavirus: Patienten aus dem Wallis verlegt
«Die Zahl der Spitalaufenthalte nimmt weiterhin in besorgniserregender Weise zu», erklärt die Kantonsregierung in einer Mitteilung vom Mittwoch. Und weiter: «Es besteht das Risiko, dass das Spital Wallis den Zustrom von Patienten nicht mehr bewältigen kann.»
In den vergangenen Tagen wurden bereits Patienten aus dem Spital Wallis in andere Kantone verlegt. Doch auch diese Akutmassnahmen nützten nichts, wenn die Hospitaliserungen weiter steigen. Deshalb hat das Wallis jetzt die Notbremse gezogen.