Coronavirus: Erste Anzeichen für starke Grippewelle
Die Massnahmen gegen das Coronavirus haben in den vergangenen Wintern die saisonale Grippewelle ausgebremst. Sie könnte darum jetzt umso stärker zurückkehren.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Pandemie-Massnahmen haben zuletzt die saisonalen Grippewellen stark abgeschwächt.
- Ob diese darum jetzt stärker ausfallen, lässt sich nicht abschliessend sagen.
- Experten warnen jedoch, weil erste Anzeichen dafür bereits auszumachen sind.
Das Coronavirus und die damit einhergehenden Massnahmen zu dessen Bekämpfung haben in den letzten Jahren die saisonalen Grippewellen ausgebremst. Doch das könnte sich jetzt rächen, warnen Experten.
Rückkehr der Erkältungsviren
Ob die Grippewelle dieses Jahr tatsächlich stärker ausfällt, lässt sich noch nicht abschätzen. Allerdings gebe es Anzeichen dafür, sagt Infektiologe Huldrych Günthard gegenüber «SRF» im «Echo der Zeit».
Viele Menschen mit Symptomen lassen sich derzeit wieder auf Covid-19 testen. Fällt ihr Test trotzdem negativ aus, haben solche Personen in aller Regel ein anderes Virus.
Gegen Grippeviren ist die Medizin mehrheitlich machtlos und kann lediglich die Symptome abmildern. Eine durchschnittliche erwachsene Person macht alle fünf bis zehn Jahre eine echte Grippe durch, Kinder alle zwei Jahre. Doch dieser Rhythmus ist durch Corona durcheinandergeraten und macht uns potenziell anfälliger.
In Australien, wo die Grippesaison bereits fast vorbei ist, rollte eine grosse Ansteckungswelle über das Land. «Es gab insbesondere bei Kindern einen sehr steilen Anstieg im Juli. Allerdings war dieser relativ schnell wieder vorbei und die Infektionskurve ging sehr schnell wieder runter.» Das erklärt Anke Huckriede, Professorin für Sinologie an der Universität Groningen.
Wegen Coronavirus: Grippe-Abwehr nicht mehr auf neustem Stand
Eine mögliche Erklärung ist, dass unsere Immunzellen rund zwei Jahre nicht mehr auf Grippe-Erreger reagieren mussten. Wir sind darum anfälliger auf die 200 Erkältungsviren, welche zirkulieren.
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Experten halten eine Doppelwelle durch eine Kombination zwischen Coronavirus und anderen Viren darum für möglich. «Dass es eine Doppelwelle geben wird, also beide Infektionen parallel ablaufen, kann sehr gut sein. Und das wäre natürlich eine echte Belastung», warnt Günthard.